Tübingen will gerne auch zu den Modellstädten gehören, bei denen ein kostenloser öffentlicher Nahverkehr getestet werden soll. Foto: dpa

Um die Luftqualität zu verbessern überlegt die Bundesregierung, kostenlosen öffentlichen Nahverkehr finanziell zu fördern. Tübingen wäre gerne unter den Städten, die das Konzept testen.

Stuttgart - Tübingen will gerne auch zu den Modellstädten gehören, bei denen ein kostenloser öffentlicher Nahverkehr getestet werden soll. Seine Stadt sei „politisch und sachlich bestens vorbereitet“, Modellkommune zu werden, schrieb Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) am Mittwoch in einem Brief an die Bundesregierung. Tübingen mit rund 90 000 Einwohnern habe außerdem etwas anzubieten, das in keiner anderen Stadt vorliege: ein fertiges Konzept für kostenlosen Nahverkehr.

Kommune rechnet mit mehr Fahrgästen

Demnach müssten rund neun Millionen Euro Fahrgeldeinnahmen im Jahr ersetzt werden, damit die Tübinger gratis Bus und Bahn fahren können. Fällt die Barriere „Fahrpreis“, rechnet die Kommune mit einem Drittel mehr Fahrgäste. Schon heute nutzen die Kunden den Tübinger ÖPNV nach Palmers Angaben für rund 20 Millionen Fahrten im Jahr. Würde diese Zahl wie angenommen um rund sieben Millionen Fahrten pro Jahr steigen, wolle man die Kapazität des Busverkehrs um ein Drittel ausbauen. Das würde noch einmal sechs Millionen Euro kosten.

Erst vor einer Woche hatte Tübingen kostenlose Busse an Samstagen eingeführt, der Gemeinderat hatte dafür 200 000 Euro bereitgestellt. Das Projekt war auch deshalb entstanden, weil ein zentrales Parkhaus der Stadt für eine Dauer von 20 Monaten saniert werden soll und dadurch viele Parkplätze wegfallen.