Für den Privatgebrauch kann man FFP2-Masken mehrmals nutzen – wenn man sie nur selten nutzt und vorher richtig desinfiziert. Foto: dpa/Friso Gentsch

In Bayern gibt es schon jetzt eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken in Bussen, Bahnen und beim Einkaufen. Auch anderswo gibt es bereits einen großen Ansturm auf diese Masken. Dabei können sie durchaus mehrmals getragen werden – wenn sie richtig gereinigt werden.

Stuttgart - Die sogenannten Partikelfiltrierenden Halbmasken – kurz FFP – haben einen großen Vorteil: Sie können die Träger und Personen in der Nähe weitgehend vor Partikeln, Tröpfchen und Aerosolen schützen – und damit auch vor Coronaviren. Allerdings sind sie nicht billig, von zwei bis vier Euro pro Maske ist die Rede. Das kann ins Geld gehen, weil die Masken als Einwegprodukte gedacht sind.

Wie aber steht es um die Sicherheit der Masken, wenn man sie reinigt und wieder nutzt, anstatt sie nach einmaligem Gebrauch zu entsorgen? Damit hat sich das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) befasst – und zur Beantwortung dieser Frage ein Forschungsprojekt an der Fachhochschule Münster und der Uni Münster gefördert. Dabei wurden mehrere FFP2-Masken unterschiedlicher Bauart untersucht.

Keine Waschmaschine, keine Mikrowelle

Was man auf keinen Fall tun sollte: Die Masken in der Waschmaschine oder Spülmaschine waschen. Dabei können die mechanische Belastung sowie die Reinigungsmittel die Masken beschädigen – was die Filterwirkung erheblich vermindert. Auch eine Desinfektion in der Mikrowelle ist nicht zu empfehlen: Wie vom Erwärmen von Speisen bekannt, werden dabei keine gleichmäßig hohen Temperaturen erreicht. So kann es einigen Stellen der Maske zu kalt für das Abtöten von Keimen sein, an anderen Stellen zu heiß, so dass die Maske beschädigt wird. Auch ultraviolettes Licht wird nicht empfohlen, da es nicht bis ins Innere der Maske wirkt.

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Die Münsteraner Forscher fanden aber zwei Möglichkeiten heraus, wie sich die Masken aufbereiten lassen: zum einen im Backofen, zum anderen auf der Wäscheleine. Es wird aber betont, dass beide Möglichkeiten nur für privat genutzte Masken des selben Trägers gelten, wo nur mit einer geringen Belastung der Masken mit Krankheitserregern zu rechnen ist. Dazu zählen etwa das Einkaufen oder Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine Garantie für einen sicheren Infektionsschutz bieten diese Verfahren nicht, aber gemäß den Münsteraner Studien lässt sich so die Menge der Coronaviren auf den Masken auf ein „akzeptables Maß“ verringern.

Eine Stunde Backofen

Bei der Desinfektion im Backofen legt man die Masken auf den mit Backpapier geschützten Ofenrost. Nach der Vorheizzeit werden die Masken mit mindestens zehn Zentimeter Abstand zum Ober- und Unterboden eine Stunde lang bei 80 Grad Ober- und Unterhitze getrocknet. Das soll man höchstens fünf Mal tun, danach muss die Maske in den Müll.

Beim normalen Trocknen ist darauf zu achten, dass dies bei Raumtemperatur geschieht und die Masken nicht auf die Heizung gelegt oder darüber aufgehängt werden: Bei 30 bis 40 Grad wachsen Pilze und Bakterien in den Masken optimal. Am besten ist es, die Maske sieben Tage lang an einen Haken zu hängen. So kann man für jeden Wochentag eine getrocknete Maske reservieren.