Um eine weitere Verbreitung der Masern zu vermeiden, müssen 95 Prozent der Bevölkerung in allen Alters- und sozialen Gruppen geschützt sein. (Symbolfoto) Foto: dpa

Zehntausende Europäer sind an Masern erkrankt, besonders betroffen sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter anderem die Ukraine, Frankreich, Georgien und Griechenland.

Kopenhagen - Die Zahl der Masernerkrankungen ist in der europäischen Region immens gestiegen. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag in Kopenhagen mitteilte, haben sich im ersten Halbjahr 2018 mehr 41 000 Kinder und Erwachsene mit Masern infiziert. Mindestens 37 Todesfälle seien erfasst worden. Im gesamten Jahr 2017 waren in der WHO-Region Europa 23 927 Menschen erkrankt, 2016 waren es 5273.

„Nach der niedrigsten Zahl der Fälle im Jahr 2016 erleben wir einen dramatischen Anstieg von Infektionen und ausgedehnten Ausbrüchen“, sagte Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. Sie forderte die 53 Mitgliedstaaten der WHO-Region auf, umfassende Maßnahmen zu ergreifen, um die weitere Ausbreitung der Krankheit zu stoppen. „Gute Gesundheit für alle beginnt mit der Impfung.“

Zahl in Deutschland geht zurück

Mehr als die Hälfte der Masernerkrankungen in diesem Jahr seien in der Ukraine aufgetreten (23 000), weil dort im Zuge der Konflikte Routinen für Impfung und Überwachung unterbrochen wurden. Aber auch in Frankreich, Georgien, Griechenland, Italien, Russland und Serbien habe es mehr als 1000 Ansteckungen gegeben, heißt es in dem Bericht.

In Deutschland erkrankten nach Informationen des Robert Koch-Instituts im ersten Halbjahr 387 Menschen an Masern - deutlich weniger als im Vergleichszeitraum 2017 (knapp 800).

Das Masernvirus ist sehr ansteckend und verbreitet sich leicht. Um Ausbrüche zu vermeiden, müssten 95 Prozent der Bevölkerung in allen Alters- und sozialen Gruppen geschützt sein, so die WHO.