Die Räte haben die verschiedenen Fassadenvarianten begutachtet. Foto: Werner Kuhnle

Die Räte haben sich mit verschiedenen Fassadenvarianten für das neue Rathaus beschäftigt.

Marbach - Auf der Baustelle für das neue Rathaus in der Marktstraße 34 herrschte auch am Donnerstagnachmittag trotz Dauerregens emsiger Betrieb. Dennoch wird sich die Fertigstellung um einige Monate verzögern. „Wegen der archäologischen Ausgrabungen und umfangreicher Sicherungsmaßnahmen rechnen wir jetzt nicht mehr mit März nächsten Jahres, sondern Juli“, erläuterte Dieter Wanner, der Leiter des Baurechtsamtes, den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt und Technik bei einer Baustellenbesichtigung.

Ein Stück weiter in der Planung ist die Stadt aber am Donnerstagnachmittag dennoch gekommen. Denn die Ausschussmitglieder konnten mehrere Varianten für eine neue Außenfassade unter die Lupe nehmen, die jeweils kleine, aber feine Unterschiede aufwiesen. Insgesamt standen für die Klinkerfassade des Neubaus, der sich am Brackenheimer Rathaus orientiert, drei Varianten zur Auswahl: eine geschlämmte, bei der der Mörtel über die Steinkante gezogen wird; eine mit leicht zurückgelegter Fuge, bei der diese mit der Fugenkelle geglättet wird; und eine dritte, bei der die Fugen bündig sind und mit Holz abgezogen werden. „Der Ton geht bei allen Varianten ins Graue. Es sieht ein wenig frech aus, und er ist wartungsfrei“, erklärte Architekt Peter Ludwig aus Murr, der den Rathaus-Neubau federführend leitet. Diese Art von Klinker finde sich in der Schillerstadt mehrfach wieder, er habe zum Beispiel Ähnlichkeit mit dem am Tobias-Mayer-Museum. Die Räte entschieden sich letzten Endes für die geschlämmte Variante mit dem über die Steinkante gezogenen Mörtel – unter anderem wohl auch, weil die beiden anderen Varianten jeweils rund 30 000 Euro teurer waren.

Ihr Votum gaben die Räte auch für die Fassadengestaltung des Altbaus ab. Auch hier standen drei Möglichkeiten zur Auswahl, die sich in der Farbgebung von Putz, Fenstereinfassung und Klappläden unterschieden. Bei Variante eins war der Putz hellbeige, die Fenstereinfassung hellgrau und die Klappläden rot. Bei Variante zwei der Putz blassgrün, die Fenstereinfassung grau und die Klappläden hellgrau. Variante drei zeigte den Putz in gebrochenem weiß, die Fenster hellgrau und die Klappläden grün. Die Ausschussmitglieder favorisierten mehrheitlich die erste Variante. „Der Vorschlag Nummer zwei erinnert mich zu sehr an unser altes Pfundhaus, das fand ich nicht so schön“, meinte Sebastian Engelmann (Bündnis 90/Grüne). Die erste Variante biete zudem viele Möglichkeiten für die Gestaltung der Flächen drumherum. Unterstützung bekam er von Martin Mistele (Freie Wähler): „Die Übergänge sehen aus der Entfernung sehr gut aus.“ Jürgen Waser (Bündnis 90/Die Grünen) hatte eine Schwäche für Variante drei: „Die Farbkombination hellt den ganzen Platz auf“, lautete seine Meinung. „Vor allem wegen der grünen Fensterläden“, entgegnete Jürgen Schmiedel (SPD) daraufhin schmunzelnd. Das Dach bleibe aber auf jeden Fall rot.