Der Mitmach Foto: Werner Kuhnle)

Die Schillerstadt hält zusammen: Andrea von Smercek berichtet im Verwaltungsausschuss über eine ganze Reihe von Projekten.

Marbach - Sie ist ein Glücksfall für die Stadt. Die Rede ist von Andrea von Smercek. Im Verwaltungsausschuss präsentierte von Smercek den Jahresbericht 2019 über das bürgerschaftliche Engagement und wurde hernach von den Mitglieder des Gremiums mit Lob überhäuft. Seit Dezember 2016 ist sie Leiterin der „Koordinierungsstelle Bürgerschaftliches Engagement“ und mit einer 50-Prozent-Stelle beschäftigt. Als man den Posten geschaffen habe, habe es Skeptiker gegeben, erinnerte SPD-Rat Heinz Reichert. Doch es sei richtig gewesen, und die Position hätte nicht besser besetzt werden können als mit von Smercek, die es immer wieder schaffe, Leute zu motivieren, sich für die Gemeinschaft einzubringen.

Und das hat sie in der Tat. Es ist viel passiert im vergangenen Jahr. Die Freiwilligenbörse der Stadt geht in ihr drittes Jahr. Aktuell gebe es 28 Gesuche auf der Homepage. Das Gesuch des Monats wird über die Schillerpost verbreitet und auch in der Marbacher Zeitung veröffentlicht. „Die Freiwilligenbörse hat sich in Zeiten von Corona bewährt“, betonte Andrea von Smercek.

Darüber hinaus erinnerte sie an den 1. Juni 2019, an dem die Zertifizierung von Marbach als Fairtrade-Stadt auf dem Burgplatz mit Umweltminister Franz Untersteller gefeiert wurde. Eine Re-Zertifizierung stehe in 2021 an. Gefragt ist nach wie vor die fair gehandelte Schiller-Schokolade. Von Ende April 2018 bis Ende Juli 2019 seien rund 1800 Tafeln „Kakaosplitter“ verkauft worden. Auch die neue Sorte, die „Weiße Himbeere“, trifft offenbar den Geschmack der Kunden: Seit Sommer 2019 sind rund 900 Schokolade-Tafeln über die Ladentheken gegangen.

Die erste Urkunde für einen Marbacher Gastronomiebetrieb, der sich am Fairen Handel beteiligt, hätte am 17. März an das Restaurant Amaranth übergeben werden sollen. Aufgrund der Corona-Krise habe dieser Termin jedoch nicht stattfinden können.

Sehr positiv entwickele sich der Mitmach-Garten für alle, so von Smercek. Für den Bau einer Gartenhütte liege die Genehmigung schon vor. Außerdem könne künftig mit Regenwasser gegossen werden. Zwei Bürger haben zwei Wassertanks gespendet, die Schillergesellschaft hat erlaubt, dass die Dachrinne und ein Regenrohr hinter dem Collegienhaus genutzt werden können.

Die Liste des bürgerschaftlichen Engagements scheint endlos: Als da wären die Ehrenamtlichen, die sich in der Zukunftswerkstatt „Älter werden in Marbach“ treffen und Projekte initiieren, oder die Nachhaltigkeitsgruppe oder die Ehrenamtsschulungen oder die Aktion „Handy-Sammelbox“ und, und, und.

Besonders zu erwähnen ist die Corona-Nachbarschaftshilfe, die schon vor den Schulschließungen ins Leben gerufen wurde. 177 Helfer engagieren sich laut von Smercek bei diesem Projekt. 44 Kontakte wurden vermittelt, zehn Telefonpaten gibt es derzeit.

Ein Mammutprogramm, das Andrea von Smercek gestemmt hat und stemmt. Unterstützung hatte sie von der FSJlerin Lisa Sauer. Allerdings wird die Stadt im kommenden Jahr auf die Hilfe eines FSJlers für die Bereiche Kultur, Archiv, Tourismus und Bürgerschaftliches Engagement verzichten müssen, wie sich in der Sitzung auf Rückfrage von Ute Rößner (SPD) herausstellte. Der Grund: Es gab wohl Unstimmigkeiten hinsichtlich der Aufgabenteilung zwischen den Bereichen. Die Folge: Die Stadt ließ die Bewerbungsfrist von Januar bis März dieses Jahres wegen der Unklarheiten ins Land ziehen und eine andere Kommune nutzte die Chance und rückte nach. Ute Rößner zeigte wenig Verständnis. Sie sei enttäuscht, dass man diese Chance verstreichen habe lassen.