Vor einer Woche trafen Manchester United mit Alexis Sanchez (links) und Real Madrid bei einem Testspiel in Miami aufeinander. Foto: AFP

Champions-League-Sieger Real Madrid setzt bei seinem neuen Ausweichtrikot auf Umweltschutz. Dahingegen sorgen die Produktionsbedingungen beim Jersey von Manchester United und Adidas für Ärger.

Stuttgart - Schon seit vielen Jahren fliegen viele europäische Topclubs im Sommer in die USA oder Asien. Neben der Saisonvorbereitung mit vielen hochklassigen Testspielen und Turnieren nutzen die Vereine solche Touren vor allem für Marketingzwecke. Dabei geht es den Clubs um das Erschließen konsumkräftiger Märkte und möglichst hohe Popularität in Ländern mit großen Fangemeinden.

In diesen Rahmen passt natürlich auch die Präsentation neuer Merchandise-Artikel, wie Champions-League-Sieger Real Madrid beweist. Die Madrilenen stellten ihm Rahmen ihrer USA-Reise in New York ihr neues Ausweichtrikot für die anstehende Saison vor. Der Clou daran: Das korallenrote Jersey besteht aus recyceltem Plastikmüll aus dem Ozean.

Adidas und die von dem Sportartikelhersteller mitfinanzierte Umweltschutzorganisation „Parley for the Oceans“ hatten bereits 2016 das Jersey des FC Bayern München produziert. Für Vereine wie Ausrüster ein Imagegewinn.

Für negative Schlagzeilen sorgt allerdings die neue Arbeitsuniform des englischen Traditionsclubs Manchester United. Wie die britische Tageszeitung „Daily Mail“ berichtet, verdienten die Angestellten in Kambodscha, welche das Trikot im Auftrag von Adidas herstellen, gerade einmal 64 Penny (74 Cent) pro Stunde. Investigative Recherchen der Zeitung haben zudem ergeben, dass der Soll der Frauen zwischen 60 bis 100 Trikots in der Stunde liegt. Außerdem würden die Frauen unter dem von lokalen Politikern geforderten Mindestlohn zur Existenzsicherung bezahlt.

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In England ist das Trikot so teuer wie nie

Der Verkaufspreis des neuen Trikots der „Red Devils“ in England ist indes auf eine Rekordhöhe gestiegen und beträgt 110 Pfund – das sind knapp 123 Euro. Im vergangenen Jahr wurde Manchester United vom Wirtschaftsmagazin Forbes zum wertvollsten Fußballverein der Welt gekürt. Die bemessene Wirtschaftskraft schätzten Experten auf etwa 3,7 Milliarden US-Dollar.

Zumindest sportlich läuft es in den neuen Trikots bislang nicht schlecht. Vergangenen Mittwoch besiegte Manchester die Königlichen aus Madrid beim International Champions Cup mit 2:1. Am Wochenende startet der Premier-League-Club gegen Leicester City in die neue Saison.