Für die Fans war Trainer Christoph Daum der Hauptverantwortliche – doch Manager Dieter Hoeneß sagt: „Wir trugen gemeinsam die Verantwortung.“ Foto: Baumann

Vor 25 Jahren, am. 30. September 1992, machte sich der VfB Stuttgart mit seinem Wechselfehler in der Champions League gegen Leeds United zum Gespött. Der damalige Manager Dieter Hoeneß erinnert sich mit Grauen.

Herr Hoeneß, haben Sie das Leeds-Trauma 25 Jahre danach bewältigt?
Ich kann Sie beruhigen: Ein Trauma hatte ich deswegen nie – allerdings einige schlaflose Nächte. Christoph Daum und mich hat das Thema natürlich intensiv belastet. Wir trugen damals gemeinsam die Verantwortung.
Haben Sie eine Erklärung für das Malheur?
Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände. Es begann mit der Verletzung von Jolly Sverisson, für den Jovica Simanic nachnominierte wurde. Plötzlich konnte Jolly dann aber doch spielen, Simanic blieb als vierter Ausländer aber im Kader. Dann erforderte der Spielverlauf besagten Wechsel. Zu allem Überfluss war die Regel mit dem vierten Ausländer damals noch ganz neu und noch nicht bei jedem in Fleisch und Blut übergegangen. Hannover 96 unterlief fast zeitgleich derselbe Fehler. Sie wurden aber vom Schiedsrichtergespann rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht.
Wann wurde Ihnen die Panne bewusst?
Direkt nach dem Spiel. Ich ging zu unserem Finanzchef und sagte: „Herr Ruf, schauen Sie mal ins Regelwerk. Ich glaube, da ist was schiefgelaufen.“
Welche Entwicklung hätte der VfB ohne diesen Fehler nehmen können?
Es war und ist müßig, darüber zu diskutieren, zumal danach noch eine weitere Qualifikationsrunde anstand. In dieser ist Leeds United übrigens ausgeschieden.