In Mainz ist ein Massengrab mit über tausend Skeletten entdeckt worden (Symbolfoto). Foto: dpa

Bei Bauarbeiten in Mainz ist ein Massengrab aus dem 19. Jahrhundert gefunden worden. Die Landesarchäologie bestätigte, dass es sich um über tausend Skelette handelt.

Mainz - Bauarbeiter sind in Mainz auf ein Massengrab aus dem 19. Jahrhundert gestoßen. Es handele sich vermutlich um über tausend Skelette, sagte Jens Dolata, Archäologe bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, am Dienstag. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.

Laut ersten Untersuchungen könnte es sich bei den Verstorbenen um französische und deutsche Soldaten handeln, die vor mehr als 200 Jahren nach der Völkerschlacht von Leipzig (Oktober 1813) einer Typhus-Epidemie zum Opfer fielen. Mainz war damals von französischen Soldaten besetzt. Die Toten sind laut Dolata in mehreren Reihen würdevoll bestattet worden.

Ein Schützenverein plant den Angaben zufolge, an der Stelle einen Schießstand zu errichten. Nun soll nach einer Lösung gesucht werden. Um die Totenruhe nicht weiter zu stören, müssten möglichst alle Knochen im Boden bleiben, sagte Dolata. „Alle Skelette umzubetten, ist eigentlich nicht möglich.“