Bei einem Kochkurs in Leinfelden haben sich vier junge Männer mit den leckeren Hackfleischbrötchen beschäftigt. Eigentlich soll es bei den Kursen aber gar nicht ums Kochen gehen.
Leinfelden - Wenn Burgerpatties und Speck nebeneinander in der Pfanne schmurgeln und gleichzeitig die frischen Brötchen aus dem Ofen kommen, verbreitet sich ein Geruch, der jeden Liebhaber amerikanischen Fastfoods begeistert. Die variantenreich belegten Hackfleischbrötchen haben Hochkonjunktur. In der Stuttgarter Innenstadt ließ sich in den vergangenen Jahren ein wahres Sprießen von Burgerbratereien beobachten. Auf die Fildern ist der Trend noch nicht geschwappt. Muss er auch nicht. Denn eigentlich sind Burger prädestiniert zum Selbermachen.
Das wird spätestens dann klar, wenn man einen der Kochkurse bei Martin Kuchler belegt. Der gelernte Koch aus Musberg bietet an der Volkshochschule Kurse an, die sich vor allem an bisher kochfaule Männer richten. Darum gibt’s auch immer feine Sachen, die der männliche Teil der Bevölkerung überaus schätzt. Neben Steak und Fastfood sind das eben momentan vor allem Burger.
Während des Studiums für sich selber sorgen können
So haben sich an diesem Dienstagabend vier junge Männer in der Schulküche der Ludwig-Uhland-Schule eingefunden. Die vier kennen sich vom gerade bestandenen Abitur und haben den Kurs geschenkt bekommen. „Grad wenn man jetzt zum Studium wegzieht, wird es wichtig, für sich selber sorgen zu können“, sagt einer.
Kuchler hat vier Seiten Rezepte mitgebracht. Neben den Burgerpatties werden zwei verschiedene Sorten von Brötchen und vier verschiedene Soßen gemacht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten – wie man einen Hefeteig macht, müssen die Männer erst lernen – geht das Kochen mehr nebenher. „Eigentlich soll es bei den Kursen gar nicht so sehr ums Kochen gehen. Viel wichtiger ist, dass man zusammen einen tollen Abend erlebt und sich kennenlernt“, sagt Kuchler.
Soße aus Gorgonzola, Quark und Birnen
Tatsächlich entspinnen sich Gespräche über die Fußball-WM, American Football und anderes, während eine Soße aus Whisky, passierten Tomaten und Bauchspeck einkocht. Für die andere braucht es sogar nur ein wenig Gorgonzola, Quark und Birnen. Weil die Burger so schnell fertig sind und noch Zeit bleibt, erklärt Kuchler schnell, wie sich dazu ein paar Kartoffelecken und ein amerikanischer Krautsalat zaubern lassen. Danach wird gegessen. Bei Bier und Burgern in verschiedensten Variationen fragen sich die Männer auch, wie gut es noch ist, viel Fleisch zu essen. Martin Kuchler meint: „Ich glaube, wenn man alles frisch kocht und gute Zutaten nimmt, tut man der Natur einen Gefallen. Außerdem: zweimal die Woche Fleisch reicht eigentlich völlig.“