Die niedersächsische Rockband Madsen bei ihrem Auftritt im LKA/Longhorn. Foto: Lichtgut/Michael Latz

Fans der Rockband Madsen wissen: Die Musiker überzeugen bei ihren Live-Auftritten allemal. Beim Konzert im LKA/Longhorn in Stuttgart rocken sie das Publikum mit viel Leidenschaft und vertreten dabei einen klaren Standpunkt.

Stuttgart - Der Indie-Rock-Band Madsen eilt ein Ruf voraus, der dem Publikum großartige Live-Shows mit viel Energie und Passion verspricht. Diesen Anspruch können die Jungs aus dem niedersächsischen Wendland am Sonntagabend bei ihrem Konzert im Rahmen der Lichtjahre-Tour im LKA Longhorn in Stuttgart erfüllen. Weil die Bandmitglieder im November Grippe hatten, mussten sie das Konzert verschieben, und der Nachholtermin der Musiker aus dem Norden entwickelt sich zu einer feurigen Darbietung feinster deutschsprachiger Rockmusik – und das liegt nicht allein an den Temperaturen in der Konzerthalle.

Die vier Jungs, unterstützt von Keyboarderin Lisa Nicklisch, spielen die Lieder ihres achten Studioalbums Lichtjahre, die mit eingängigen Melodien und intelligenten Texten die Fans begeistern. Entsprechend einnehmend ist die Stimmung, immer wieder gibt es „Madsen, Madsen“-Anfeuerungschöre aus dem Publikum, begleitet durch rhythmisches Klatschen. Das Publikum nimmt Sänger und Gitarrist Sebastian Madsen nicht einmal übel, dass er die anwesenden Fans der Herkunft nach mit „Hallo Stuggi“ begrüßt – wahren Stuttgartern stellt es dieser Verniedlichung ihrer Kesselstadt eher die Nackenhaare auf.

Die Band zeigt politisch Flagge

Im Gegenteil, je weiter der Abend fortschritt, desto besser wird die Laune. Bei den gespielten Hits des neuen Albums, wie „Ich tanze mit mir allein“, „Keiner“ oder „Rückenwind“ rockten Madsen mit rötlich angehauchter Lichtshow auf der Bühne. Bassist Niko Maurer, der seinen lockigen Haarschopf im Takt schwingt, und Schlagzeuger Sascha Madsen setzen mit ihren jeweiligen Soli immer wieder Akzente. Gitarrist Johannes Madsen springt nach einer Instrumentaleinlage gar als Stagediver in die Menge.

Als Madsen gegen Ende dann ihren erste Hit „Die Perfektion“ aus dem Jahre 2005 anstimmen, ist das Publikum nicht mehr zu halten. Die Fans im beinahe ausverkaufte LKA singen jede Songzeile lauthals mit und der Sänger Sebastian krönt den Refrain mit dem Alle-hinsetzten-und-dann-gleichzeitig-aufspringen-Spiel. Mit „Lass die Musik an“, einem ihrer letzten größeren Hits vom 2012 erschienen Album „Wo es beginnt“ entlässt die Band ihre Fans dann endgültig in die Nacht.

Bei ihrem Auftritt im LKA zeigen Madsen auch politisch Flagge. Die Band engagiert sich seit einigen Jahren gegen Rechtsradikalismus und Sänger Sebastian Madsen macht daraus keinen Hehl: „Nazis raus!“ ruft er auf der Bühne oder „Hier gibt es keinen Platz für Nazi-Arschlöcher“. Das Stuttgarter Publikum ist da ganz bei ihm und begrüßt die Botschaft mit anhaltendem Applaus und zustimmenden Rufen.