„Ich erlaube mir heute, mich direkt an Sie zu wenden“, schreibt Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron in insgesamt 22 Sprachen an die Bürgerinnen und Bürger Europas. Foto: AP

Emmanuel Macrons Reformvorschläge zeigen nicht nur, dass bei der der Europawahl im Mai verschiedene Zukunftskonzepte zur Wahl stehen. Frankreichs Präsident geht auch den nächsten Schritt hin zu einer europäischen Öffentlichkeit, wie unser Berliner Korrespondent Christopher Ziedler kommentiert.

Berlin - Es ist schon ein bemerkenswerter Vorgang, wenn sich der französische Präsident schriftlich an uns alle wendet – die Bürgerinnen und Bürger Europas. Natürlich lässt sich das leicht kritisieren, weil Emmanuel Macron sein Amt nutzt, um den Europawahlkampf seiner Bewegungspartei „En Marche“ einzuläuten. Auch seine Vorschläge werden im Einzelnen noch genauer zu durchleuchten, mal abzulehnen, mal zu unterstützen sein. Positiv aber ist, dass der Staatschef mit seinem neuerlichen Reformaufschlag etwas herstellt, das zwingend vonnöten ist, um Europa demokratisch weiterzuentwickeln, nämlich eine europäische Öffentlichkeit.