Trübe Aussichten? Kanzlerin Angela Merkel folgt am 20. Mai 2019 mit deutschen Heeresgenerälen einer Vorführung der Nato-Eingreiftruppe VJTF in Munster. Foto: dpa/Christophe Gateau

So „hirntot“ wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sie bezeichnet, ist die Nato noch nicht. Aber vieles an seinem Befund stimmt – und sollte in Deutschland nicht überhört werden, meint Christoph Reisinger.

Stuttgart. - Kaltlassen darf diese Diagnose niemanden in Deutschland. Denn die Nato, vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron für „hirntot“ erklärt, ist Basis der stabilsten Friedensordnung, die Europa je sah. Da zum Kernbestand dieser Ordnung gehört, dass Deutschland auf Alleingänge verzichtet und seine Sicherheitsvorsorge konsequent im Nato-Rahmen betreibt, kommt die „Hirntod“-Diagnose gerade für die Deutschen einem Weckruf gleich.