Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

38 neue Messstellen sollen dazu beitragen, dass nicht die hohen Werte am Stuttgarter Neckartor ausschlaggebend sind für die Frage, ob es weitere Diesel-Fahrverbote gibt. Dabei tauchen zuweilen überraschende Detailfragen auf.

Stuttgart - Die Messstation für Schadstoffe am Stuttgarter Neckartor hätte beinahe die Koalition im Land gesprengt. So groß war der Streit über die Frage, ob nur ihr exponierter Standort den Autofahrern Fahrverbote eingebrockt hat. Grün-Schwarz hat sich deshalb nun vorgenommen, die Spielräume bei den 38 neuen Messstellen so auszuschöpfen, dass weitere Diesel-Fahrverbote vermieden werden. Um das zu erreichen, wird die Landesregierung deren Platzierung mit dreidimensionalen Geokoordinaten und somit auch die Höhe exakt definieren.

Die EU-Vorgaben lassen Messungen in einer Höhe zwischen 1,50 und 4 Meter zu. Die Ergebnisse können deshalb sehr unterschiedlich ausfallen.

Bei einer ersten Ortsbegehung durch Spitzenbeamte der beteiligten Ministerien machte die Landesanstalt für Umwelt (LUBW) nach Angaben aus Teilnehmerkreisen ein überraschendes Problem geltend. Eine Messstation in vier Metern Höhe anzubringen stoße auf die Schwierigkeit, dass die Behörde nicht über eine so hohe Leiter verfüge. Diese Aussage wird von einem Teil der Teilnehmer als Beleg dafür interpretiert, dass grüne Ministerien noch immer nicht hinter dem Ziel stünden, Fahrverbote zu vermeiden. Ein anderer Teil der Teilnehmer meint dagegen, die LUBW habe lediglich auf praktische Umsetzungsfragen hingewiesen.