Ludwigsburgs Johannes Thiemann (rechts) kämpft im Derby um jeden Ball. Foto: Baumann

Es bleibt spannend: In der Basketball-Bundesliga ist Platz acht, der zur Play-off-Teilnahme berechtigt, hart umkämpft. Die MHP Riesen Ludwigsburg bleiben durch das 81:65 gegen Tübingen im Rennen.

Ludwigsburg - Mit aller Macht – Kampf um Rang acht: Im Rennen um den begehrten Play-off-Platz hat der Basketball-Bundesligist MHP Riesen Ludwigsburg am Samstagabend einen wichtigen Sieg gefeiert – und das noch im Derby mit dem souveränen 81:65 (37:28) gegen die Walter Tigers Tübingen. „Es war ein großer Kampf, ein sehr physisches Spiel“, sagte Riesen-Trainer John Patrick, nachdem seine Mannschaft diese Vorzüge zuletzt bei der Niederlage in Göttingen hatte vermissen lassen. „Da waren wir nicht wir selbst.“

Anders als gegen Tübingen. Nach einem ausgeglichenen Beginn war die Überlegenheit der Riesen eindeutig. „Ludwigsburg hat in der Defensive den Ton angegeben“, gab Tübingens Trainer Tyron McCoy zu, obwohl die Gastgeber zunächst noch Probleme hatten, Stanton Kidd (19 Punkte) in den Griff zu bekommen. „Spätestens nach der Halbzeit hat Ludwigsburg unseren Rhythmus in der Offensive gebrochen“, sagte McCoy. „Wir haben so nicht in unser Spiel gefunden.“ Ganz anders Ludwigsburg, das aggressiv den Weg zum Korb suchte und dort das Reboundduell mit 39:34 gewann. Zudem dominierten die Center Jack Cooley (9 Punkte) und vor allem Johannes Thiemann (16 Punkte, sieben Rebounds), der noch ein Sonderlob des Trainers bekam: „Er hat trotz seiner Foulbelastung schon in der ersten Halbzeit gegen Gary McGhee eine sehr gute Figur gemacht.“ Der Tübinger Gegenspieler bracht es nur auf vier Punkte.

Oldenburg vor Augen, Gießen im Nacken

Genau wie der Ludwigsburger Martin Breunig, den der Trainer trotzdem ebenfalls hervorhob. „Kompliment an ihn, der nach dem Göttingen-Spiel eine super Reaktion gezeigt hat.“ Das macht Mut im Endspurt der regulären Runde, zumal in Tekele Cotton, Kelvin Martin und Chad Toppert weiterhin drei wichtige Stammspieler fehlten, ganz nebenbei fiel auch noch Assistenzcoach Martin Schiller wegen Magen-Darm-Problemen aus.

Ludwigsburg konnte durch den Sieg zu Oldenburg (83:90 in München) aufschließen, hätte bei Punktgleichheit aber den schlechteren direkten Vergleich und hat zudem noch Gießen (79:89 in Bayreuth) im Nacken sitzen. Die Hessen (gegen Bonn und bei den Bayern) haben ein fast ebenso schweres Restprogramm wie die Riesen (gegen Ulm und in Berlin), während Oldenburg an dem Doppelspieltag nächstes Wochenende in Jena und Bonn antreten muss. Zwei aus drei, heißt es also im Play-off-Rennen.

Damit hat Tübingen nichts zu tun. Trotz der achten Niederlage in Folge hat die Mannschaft zumindest den Klassenverbleib sicher. McCoy sagte nach der Partie vor 4234 Zuschauern: „Wir haben unser Bestes gegeben, es war heute Play-off-Atmosphäre.“ Das soll nicht zum letzten Mal in dieser Saison der Fall gewesen sein.