Die Wallfahrtskirche ist nur einer der Höhepunkte am Ave-Weg. Foto: Landratsamt

Im Stauferkreis sind 15 Rundwanderwege neu angelegt worden. Wir stellen die Löwenpfade nach und nach vor. Der achte Teil der Serie führt auf den Ave-Weg bei Deggingen.

Deggingen - Wer sich von Deggingen aus der Wallfahrtskirche Ave Maria nähert, bekommt bereits einen guten Eindruck, was ihn auf dem achteinhalb Kilometer langen Ave-Weg erwartet. Spätestens am Startpunkt des Löwenpfads, auf dem Parkplatz unterhalb des spätbarocken Gotteshauses, stellt sich angesichts der Kulisse diese Mischung aus Erhabenheit und Demut ein: Erhabenheit, die der steil aufragende Albtrauf bietet, Demut angesichts der pittoresken Wallfahrtskirche, in deren Kloster noch bis Oktober die Kapuzinermönche ihren Dienst versehen.

Diesen Ort etwas genauer in Augenschein zu nehmen lohnt in jedem Fall. Ob zu Beginn oder erst am Ende der Rundwanderung, auf der 250 Höhenmeter gemacht werden müssen, bleibt indes jedem selbst überlassen. Krafttanken vor dem Aufstieg oder Runterkommen nach dem Abstieg – beides hat seinen Charme und ist daher Geschmackssache.

Ein Stopp nur 200 Meter hinter der Kirche ist derweil gesetzt. Die Mauern der Kapelle Alt Ave zeugen davon, dass hier bereits im frühen Mittelalter Marien-Wallfahrten stattgefunden haben. Außerdem sollte man sich bei der mystischen Ave-Quelle die Sage „Der Löwe an der Alt Ave“ zu Gemüte führen. Diese kann, wie für jeden der 15 Löwenpfade, per Smartphone und QR-Code oder direkt über die Homepage abgerufen werden.

Den Franziskuspfad entlang geht es im Anschluss auf die Albhochfläche hinauf. Kaum oben angekommen, wartet das Kilianskreuz mit einer ersten traumhaften Aussicht ins Filstal, ehe die Tour die Traufkante entlang nach Berneck und weiter zur Buschelkapelle führt. Die Kapelle stand früher innerhalb der Mauern der Burg Berneck, von der allerdings heute nicht mehr viel zu sehen ist.

Ein Stück weiter, am sogenannten Affenbaum, sollte der Blick dann unbedingt zurück auf Ave Maria gerichtet werden. Mit dem Wort „sagenhaft“ ist dieser Blick wohl am besten beschrieben, während von gegenüber die Nordalb grüßt. Ehe es wieder steil hinab ins Tal geht, wandert man noch am Eckfelsen und am Oberbergfels vorbei, von denen aus sich das Goißatäle in voller Pracht präsentiert. Durch den Wald hindurch und an Obstwiesen entlang führt die Route zurück zur Wallfahrtskirche – und damit zum Ausgangspunkt. Je nachdem wie intensiv die Pausen ausfallen, sollte dieser nach rund drei Stunden wieder erreicht sein.