Joris tritt am kommenden Mittwoch, 1. Juli, beim Livesommer 2020 am Stuttgarter Flughafen für ein Publikum in Autos auf. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Keine Konzerte, eine ungewisse Zukunft – Corona bedroht heimische Bands. Popstar Joris will local heroes helfen: Für seinen Auftritt beim Livesommer sucht er mit unserer Zeitung Künstlerinnen und Künstler, die seine Vorgruppe werden.

Stuttgart - Als Joris, dessen Hit „Herz über Kopf“ direkt ins Herz geht und den man als Ohrwurm dann kaum mehr aus dem Kopf bekommt, vor wenigen Jahren auf dem Schlossplatz gespielt hat, sorgte er für Massenumarmungen. Die Fans lagen sich in den Armen und sangen mit „Sommerregen“ das passende Lied: „Mach die Augen zu und tanz.“ So unbekümmert kann man in diesem Jahr seine Freude nicht mehr ausleben.

Wenn der 30-Jährige, der mit seiner markanten Stimme und gefühlvollen Melodien zur ersten Garde der deutschen Singer/Songwriter zählt, am kommenden Mittwoch, 20.30 Uhr, beim Livesommer 2020 am Stuttgarter Flughafen sein Publikum erfreut, sitzt dieses in Autos. „Wenn man mir dies vor einem Jahr gesagt hätte, ich hätt’ gesagt, das mach’ ich nie“, versichert der Sänger im Telefongespräch mit unserer Zeitung. Doch nach seinen ersten Autokonzerten, die besser liefen, als er sich dies hätte vorstellen können, weiß er: „Auch auf diese Art kann ein tolles Gemeinschaftsgefühl entstehen.“

Seine Gäste spielen 20 bis 30 Minuten

Musik gemeinsam mit dem Publikum erleben – für einen Künstler ist dies sehr wichtig. Joris weiß, dass dies nicht allen Kolleginnen und Kollegen vergönnt ist. Deshalb hat er sich dazu entschlossen, regionale Musikerduos bei seiner Autokonzerttour auf die Bühne zu bitten. „Sonst sind Freunde von mir die Supports“, sagt er, „jetzt soll die heimischen Szene eine Chance erhalten.“ Wer als Vorgruppe von Joris spielen will, sollte sich schnell bei dem örtlichen Veranstaltern dafür bewerben und eine Mail schicken an: info@stuttgart-live.de.

Da das Autokino-Setup relativ einfach ist, werden Bewerbungen von maximal zwei Personen und möglichst einfachen technischen Bedingungen angenommen. Gespielt werden sollen 20 bis 30 Minuten. Kosten werden nicht übernommen. Welchen Musikstil sich Joris für sein Vorprogramm wünscht? „Das ist egal“, sagt er unserer Zeitung. „wenn die Musik möglichst markant ist, etwas Besonderes ist, würde mich das freuen.“

Jeden Tag ist er ins Studio und hat viel gekocht

In der Coronakrise war die Musik seine ständige Begleiterin. „Ich bin jeden Tag in mein Studio, hab’ gespielt und Neues ausprobiert“, berichtet Joris. Weil er nicht tourend hin und her reiste, sondern meist daheim in der Berliner WG war und nicht in wechselnden Hotels, hat er so viel gekocht wie wohl nie zuvor in seinem Leben. „Etliche von meinen WG-Mitbewohner sind Veganer und Vegetarier“, verrät der Sänger, „entsprechend war unsere Speisewahl.“ Der 30-Jährige isst nur noch sehr selten Fleisch, nach den Vorkommnissen in dem Fleischerei-Großbetrieb Tönnies künftig noch viel weniger. „Es ist höchste Zeit, dass wir grundlegende Veränderungen vornehmen“, erklärt er, „allein schon für das Klima können wir nicht mehr so weitermachen.“ Corona führe vor, wie wichtig der Neuanfang in vielen Bereichen sei.

In der Pandemie kam eine Gute-Laune-Single heraus

„Nur die Musik“, so heißt die Gute-Laune-Single, die Joris mitten in der Pandemie veröffentlicht hat und die viel Lebensfreude in harter Zeit verbreitet. Er ehrt darin Bands, die ihn in seiner Kindheit und Jugend geprägt haben. Unter anderem erklingt das fallende Glas aus „Lemon Tree“ von Fools Garden. „Wer genau hinhört, kann darin einiges aus dem Soundtrack meines Lebens entdecken“, sagt der Sänger. Man hört vor allem eines: Mit der richtigen Musik wirkt die ganze Welt wie frisch verliebt! Es gibt noch Karten für sein Konzert am 1. Juli auf dem Parkplatz 0 am Stuttgarter Flughafen unter:https://livesommer2020.de. Das Festival endet am 11. Juli mit dem Auftritt von Nena.