Eurozentrische Auszeichnung für Peter Handke und Olga Tokarczuk. Foto: dpa

Peter Handke und Olga Tokarczuk sind würdige Kandidaten für den Literaturnobelpreis. Doch haftet der doppelten Vergabe ein doppelter Makel an.

Stuttgart - Es war zu erwarten, dass die Juroren der Schwedischen Akademie nach den Skandalen, die zuletzt Literaturnobelpreis erschüttert haben, dieses Mal mit Bedacht zu Werke gehen würden: Kaum ein Votum dürfte zuvor ähnlich sorgsam ausgehandelt worden sein. Da überrascht es umso mehr, dass eine der unbestrittensten Daseinsbedingungen des Preises, den weltliterarischen Beitrag auch solcher Länder zu würdigen, die sonst eher im Schatten stehen, unberücksichtigt blieb. Das eurozentrische Votum für den Österreicher Peter Handke und die Polin Olga Tokarczuk trägt der Vielfalt der neuen vielgestalten Weltliteratur nicht Rechnung.