Die Autorin Theresa Lachner betreibt den größten deutschen Sex-Blog und hat jetzt ihr Buch „Lvstprinzip“ veröffentlicht. Foto: Paula Winkler / Aufbau Verlag

Autorinnen erzählen jetzt von ihren Versuchen, frei zu leben und zu lieben. Das klingt manchmal fast wie in den Siebzigern: weg mit allem Anerzogenen, was Mädchen zu gefallsüchtigen Dienstleisterinnen degradiert.

Stuttgart - Es gibt dieses Kinderbuch aus den Siebzigern, „Das Leben der Tomanis“ von Christine Nöstlinger, worin sich zwei brave blonde Mädchen in freche blaue Fabelwesen mit Wuschelschwänzchen verwandeln. Das passiert, nachdem die Mädchen ein faszinierendes Buch über diese Tomani-Wesen gelesen haben, das genau so heißt, wie jenes, in dem sie selbst vorkommen. Die Mädchen wollen dann keine Topflappen mehr häkeln, sondern Tomanis werden, nur noch tun und lassen, was sie wollen und Spaß haben. Das gelingt ihnen durchaus, lässt sie jedoch im Dorf schlagartig zu Aussätzigen werden. Denn so auszusehen und wild und frei zu leben, das ist für Mädchen nicht vorgesehen, mindestens sehr ungewöhnlich und beunruhigend.