Link Park beweisen vor 14.000 rekordverdächtig lauten Fans in der seit langem ausverkauften Schleyerhalle Stuttgart, wieso sie noch immer mit an der Rock-Spitze stehen Foto: Warner

Live eine alles andere als verlässliche Bastion, beweisen Link Park vor 14000 rekordverdächtig lauten Fans in der seit langem ausverkauften Schleyerhalle Stuttgart, wieso sie noch immer mit an der Rock-Spitze stehen. Metal, Rock, Elektro, Pop – bei ihrer Show kommt all das zusammen.

Stuttgart - Wieso reißt sich Chester Bennington sein Tanktop erst zur finalen Zugabe „Bleed It Out“ vom Körper? Was der Linkin-Park-Frontmann davor auf der Bühne abgerissen hat, war locker ein Marathon: unentwegtes Spurten, halsbrecherische Sprünge und hektoliterweise ausgeschüttetes Adrenalin.

Da hätte sich jeder andere schon nach der dritten Nummer freigemacht. Oder wäre umgefallen. Nicht so der Sänger, nicht so Linkin Park. Live eine alles andere als verlässliche Bastion, beweisen sie vor 14.000 rekordverdächtig lauten Fans in der seit langem ausverkauften Schleyer-Halle, wieso sie noch immer mit an der Rock-Spitze stehen. Metal, Rock, Elektro, Pop, auch bei ihrer aufwändigen Show kommt all das zusammen, was die Band in sich vereint.

Der Beginn ein Stroboskopmeer, der Einstieg mit dem ungewohnt schroffen, fiebrigen „Guilty All The Same“ eine clevere Wahl. Punktgenau ist die Band da, nach dem desaströs scheppernden Bass-Inferno der Metalcore-Youngsters Of Mice And Men wird der Sound der Amerikaner in wuchtigen, aber glasklaren Wogen in die Halle getragen.

Linkin Park explodieren, haben eine unglaubliche Bühnenpräsenz und bringen die Videoleinwände über, unter und hinter ihnen zum Flackern. Und die 14.000 singen jede Zeile des Hits „In The End“ derart laut mit, dass selbst Sänger Bennington nur staunen kann. Gestaunt haben die Besucher auch – darüber, dass nach den monoton-dringlichen Takten der Nummer „Bleed It Out“ Schluss war, der Überhit „Crawling“ fehlte.

Darf man das? Eine denkwürdige Show kann das vertragen.