Markus Himmelsbach soll das Linden-Museum von morgen mitgestalten. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Bestände des Linden-Museums kamen fast alle während des Kolonialismus nach Stuttgart. Markus Himmelsbach soll dafür sorgen, dass Licht in dieses dunkle Kapitel kommt. Damit wird man im Ausstellungsbetrieb Maßstäbe setzen – was bei Kollegen und Publikum für Irritationen sorgen könnte.

Stuttgart - Manchmal gibt es nicht mehr als einen Namen. Müller, Meier, Koch. Dann beginnt für Markus Himmelsbach die Recherche. Wer war zum Beispiel dieser gewisse Carl Holz, über den im vergangenen Jahrhundert Schätze ins Linden-Museum gelangten? In Himmelsbachs Büro stapeln sich alte Wälzer, Sammlungsakten, Inventarbücher – und vor allem Ausgaben des „Deutschen Kolonialblatts“. Falls dieser Herr Holz in den deutschen Kolonien ein hohes Tier war, Offizier oder Aufseher bei einem Eisenbahnprojekt, dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass im Kolonialblatt über ihn berichtet wurde.