Jürgen Kiesl prüft den QR-Code an der neuen Landschaftspark-Tafel Foto: Horst Rudel

Neue Schilder erklären den Besuchern die sechs Biotope, die im Rahmen der gebündelten Ausgleichsmaßnahmen als Leutenbachs grünes Herz entstanden sind.

Leutenbach - Seit gut 15 Jahren bastelt man in Leutenbach am Landschaftspark Höllachaue. Damals, so um das Jahr 2000, hatte der Bürgermeister Jürgen Kiesl genug davon, dass ökologischen Segnungen teils fernab irgendwelchen Kommunen im Nachbarkreis zugute kommen – durch Ausgleichsmaßnahmen von in Leutenbach entstehenden Bauten und sonstigen Projekten, die die Landschaft tangieren. Seitdem werden die Leutenbacher Ausgleichsmaßnahmen gebündelt, und zwar im Bereich der mitten zwischen den drei Teilorten der Kommune gelegenen Höllachaue. Für die sechs unterschiedlichen Biotope, die dort inzwischen realisiert sind, hat die Bürgerstiftung Leutenbach nun Informationstafeln gestiftet.

Bürgerstiftung spendet die Infotafeln

Bisher, so erläuterte der Leutenbacher Bürgermeister und Stiftungsvorsitzende bei der Vorstellung der Parkbeschilderung, sei der Landschaftspark im grünen Herzen der Kommune von vielen Bürgern noch nicht so richtig wahrgenommen worden. Das soll sich mit den neuen, von der Bürgerstiftung gestifteten und vom Bauhof montierten und betreuten Infotafeln ändern. Schließlich sei in der Höllachaue inzwischen ein Refugium für 400 teils gefährdete Arten geschaffen worden. Kiesl: „Wir leisten hier einen kleinen Beitrag zum Artenerhalt. Wie eine kleine Gartenschau bietet der Landschaftspark der Natur einen Rückzugsort, in dem aber auch der Mensch als stiller Beobachter willkommen ist.“

Neben der großen Übersichtstafel in der Verlängerung der Burgstettener Straße, die vom Wohnbezirk Leutenbach heranführt, sind es sechs weitere, auf Metallgestelle montierte Tafeln, die auf die Biotope hinweisen – zum Beispiel auf den neuerdings wieder munter durch die Talaue mäandernden Höllachbach samt Still- und Flachwasserbereichen oder auf den Röhricht am Teich- und Bachsaum. Die lang gezogene Trockenmauer aus Sandstein oberhalb des Wassertretbeckens ist Lebensraum für Insekten, Reptilien und Kleinsäuger. Der künstlich angelegte Hohlweg entlang der Hochzeitswiese schafft ökologische Nischen und dient allerlei Lebewesen als Rückzugs- und Lebensraum.

Hochzeitswiese und Bachlandschaft

Die Hochzeitswiese wiederum ist 2004 als eine der ersten Maßnahmen im Landschaftspark entstanden. Leutenbacher Ehepaare habe hier die Chance, einen hochstämmigen Obstbaum zu pflanzen und diesen selbst zu pflegen. Zum Schutz der Tiere, die sich im Gras und in Wildkräutern tummeln, wird dort nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht – ebenso wie auf dem Grünland entlang des Höllachbachs.