Bei Obamas Bühnenshow werden im Hintergrund alte Bilder von ihr gezeigt. Foto: dpa

Trump-Gegner haben einen neuen Star: Die frühere First Lady wird auf ihrer Lesereise bei etlichen Mega-Events von Zehntausenden bejubelt. Was fasziniert die Amerikaner so an Michelle Obama?

Washington - Das freundliche Geplauder auf der hundert Meter entfernten Bühne läuft schon fast anderthalb Stunden, als es Toni Harper plötzlich von ihrem Sitz ganz oben auf dem vierten Rang der riesigen Eishockeyarena reißt. Michelle Obama hat gerade über das „vergiftete politische Klima“ in den USA gesprochen. Harper, eine 47-jährige Afroamerikanerin aus Washington, klatscht eifrig. Plötzlich springt nahezu das gesamte Publikum, 20 000 Zuschauer, unter Kreischen und Jubel in die Luft. Unerwartet ist Barack Obama mit federndem Schritt aus der Kulisse getreten, hat seiner Frau einen Strauß Rosen überreicht und sich dann locker auf die Lehne ihres Sessels gehockt. „Was sie sagt, ergibt viel Sinn“, versichert der Ex-Präsident nun. Mit einem unnachahmlich spitzbübischen Lächeln setzt er hinzu: „Nur manches würde ich korrigieren.“