Der VfB will Einnahmen aus dem Transfer Lenos nicht für Neuverpflichtungen ausgeben.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart will die angeblich neun Millionen Euro aus dem Transfer seines Torhüters Bernd Leno an Bayer Leverkusen nicht für Neuverpflichtungen ausgeben. „Wir sind nicht auf Shoppingtour“, versicherte Fredi Bobic, der Manager des schwäbischen Fußball-Bundesligisten, am Donnerstag. „Wir verkaufen nicht Spieler, um neue einzukaufen.“ Trainer Bruno Labbadia assistierte: „Wir verpflichten nicht auf Teufel komm' raus. Wir müssen mit unserer Mannschaft und unserem Geld sorgsam umgehen.“

Leverkusen und der VfB hatten sich am Mittwoch nach wochenlangem Feilschen auf einen Wechsel des bis dato nur ausgeliehenen Leno verständigt. „Wir verlieren ein sehr großes Torwart-Talent“, bedauerte Labbadia einerseits den Verlust des 19 Jahre alten U-21-Nationalkeepers. Aber wenn ein Spieler unbedingt weg wolle, gehe es darum, dass beide Seiten zufrieden seien. „Es wäre ein Luxusproblem gewesen, zwei so gute, junge Torhüter zu haben“, sagte der Coach. Mit Lenos Abgabe könnten alle sehr gut leben.

Bobic und Labbadia betonten, der aktuellen VfB-Mannschaft zu vertrauen. Der Manager räumte aber ein, in der Winterpause zu schauen, was auf dem Transfermarkt sei. „Wir haben den einen oder anderen Spieler im Kopf.“ Der Trainer sagte, der VfB habe nicht vor, seinen Kader nach der Hinrunde „komplett zu verändern“. Stuttgart habe zudem nicht die Mittel, „drei, vier Spieler auf Reserve“ zu holen.

Der Brasilianer Danilo ist im Gespräch

Ein möglicher Kandidat ist der Brasilianer Danilo. Der 25 Jahre alte Stürmer absolviert bei den Schwaben ein Probetraining, da sein aktueller Club Honved Budapest bereits Pause hat. Danilo erzielte in 16 Punktspielen für die Ungarn 14 Tore. „Das ist ein interessanter Spieler“, sagte Bobic. Labbadia lobte den Südamerikaner als „leichtfüßigen, eleganten Spieler mit einem guten Abschluss“. Es sei aber nach den wenigen bisherigen Eindrücken schwierig, schon zu entscheiden. Für Labbadia stellt sich die generelle Frage, ob Danilo der Spielertyp sei, den Stuttgart benötige. „Wir wollen keinen Schnellschuss machen“, sagte er. Dem ehemaligen Torjäger schwebt ein Stürmer vor, der „mit dem Rücken zum gegnerischen Tor“ für Gefahr sorgen kann. Hier sieht er bei den beiden VfB-Angreifern Cacau und Pawel Pogrebnjak offensichtlich Mängel.

Labbadia will auch abwarten, ob Julian Schieber diese Rolle übernehmen könnte. Der 22 Jahre alte Stürmer arbeitet sich nach langer Verletzungspause wieder langsam an die Mannschaft heran. Kurzfristig kein Thema ist der zweite Trainingsgast Juan Agudelo. US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann hatte seinen alten Club gebeten, den 18-Jährigen von den New York Red Bulls zu testen. „Er hat einen guten Eindruck hinterlassen“, bescheinigte Bobic der Offensivkraft Talent. „Wir werden ihn weiter beobachten.“