Lena Meyer-Landrut hat ein neues Musikvideo – und es ist bewusst provokant. Foto: dpa

Der Clip zum neuen Lied „Don’t lie to me“ hat für viel Wirbel und Aufmerksamkeit gesorgt. Vor allem der Schluss lässt viele grübelnd zurück. Was will Lena Meyer-Landrut damit sagen?

Berlin - Immer wieder hat Sängerin Lena Meyer-Landrut in den vergangenen Monaten Kritik an der Debattenkultur in den sozialen Medien geübt – und ist offenbar noch nicht fertig mit dem Thema. Jetzt erregt die 27-Jährige mit einem neuen, provokanten Musikvideo Aufsehen.

Nicht nur ist der Clip zum Lied „Don’t lie to me“ - ganz smartphonegerecht - komplett im Hochformat aufgenommen. Er ist auch eine Abrechnung mit dem schönen Schein der Social-Media-Welt. Und mit einer Generation, deren Blick stets aufs Handy gerichtet ist und für die ein Like oder ein Kommentar unter einem glattgebügelten Instagram-Foto über Sein oder Nicht-Sein im digitalen Zeitalter entscheidet.

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Das Video des Fotografen Paul Ripke ist clever gemacht. Der Zuschauer taucht quasi ein in Meyer-Landruts fiktives Smartphone. So sind etwa die Oberfläche der Kameraeinstellung zu sehen, eine Instagram-Timeline und eine fiktive WhatsApp-Unterhaltung. Die Ebenen verschwimmen, wenn Meyer-Landrut vor einem Spiegel steht und scheinbar von einem Foto-Filter zum nächsten wischt.

Mal kommt eine Meldung, das Smartphone habe kaum mehr Saft, mal ruft die „Wahrheit“ an – und wird prompt weggedrückt.

Am Ende des Videos hängt Lena Meyer-Landrut über der Toilette und erbricht sich. Eine Überdosis Social-Media-Wahnsinn? Oder bedeutet dieser Schluss etwas anderes? Mancher interpretiert ihn als Anspielung auf die – ebenfalls im Netz verbreiteten – Gerüchte, die Sängerin leide an einer Essstörung. Die Gewinnerin des „European Song Contest“ 2010 hatte das immer zurückgewiesen.

Meyer-Landrut selbst bedankte sich in einer Instagram-Story bei ihren Fans für die vielen positiven Nachrichten zu Lied und Video.