CDU-Landtagsfraktionschef Wolfgang Reinhart will gegen das schlechte Abschneiden baden-württembergischer Schüler in bundesweiten Leistungstests angehen. Foto: dpa

Nach dem Absacken baden-württembergischer Schüler in bundesweiten Leistungstests fordert CDU-Landtagsfraktionschef Wolfgang Reinhart Sofortmaßnahmen. Ein Vorschlag Reinhardts: Einführung zentraler Klassenarbeiten.

Stuttgart - CDU-Landtagsfraktionschef Wolfgang Reinhart will gegen das schlechte Abschneiden baden-württembergischer Schüler in bundesweiten Leistungstests angehen. Reinhart sagte in Stuttgart: „Wir müssen jetzt schnell handeln, unnötige Zeitverluste sind nicht akzeptabel.“

Der CDU-Politiker sprach sich dafür aus, die Schüler bereits vom Schuljahr 2018/2019 an in den vierten und zehnten Klassen zentrale Klassenarbeiten in Deutsch, Mathe, Englisch oder Französisch schreiben zu lassen. Die Inhalte der Arbeiten sollen nach seinen Worten einheitlich vom Kultusministerium vorgegeben werden, damit die Ergebnisse vergleichbar sind.

Überprüfungen der Qualität

Zudem müsse es ab dem Schuljahr 2018/2019 für alle Schulen im Land alle zwei Jahre verbindliche und nach einheitlichen Kriterien ausgerichtete Qualitätsüberprüfungen geben. Daraus solle ersichtlich werden, wo jede Schule und jeder Schüler im Land stehe.

Praktisch sollen diese beiden Maßnahmen künftig vom neuen Institut für Bildungsanalysen durchgeführt werden. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will bis Anfang 2019 zwei neue Einrichtungen gründen: Das Institut für Bildungsanalysen liefert die wissenschaftlichen Erkenntnisse, auf deren Grundlage das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Unterstützungsangebote für Lehrer und Schulen entwickelt.

Zentrale Klassenarbeiten

Eisenmann hat zudem bereits angekündigt, den Fokus in den Schulen mehr auf Qualität und Leistung legen zu wollen - auch mit der Einführung zentraler Klassenarbeiten. So erteilte sie auch der umstrittenen Methode „Schreiben nach Gehör“ in den Grundschulen eine Absage und beendete den Schulversuch „Grundschule ohne Noten“.

Baden-Württembergs Schüler waren in mehreren Vergleichsstudien deutlich abgesackt. Früher hatte das Bundesland hingegen regelmäßig Spitzenplätze inne. Die CDU-Landtagsfraktion will sich bei ihrer Klausur von diesem Dienstag bis zum Donnerstag mit dem Thema beschäftigen.

Manche CDU-Politiker beäugen insbesondere die von der grün-roten Vorgängerregierung eingeführte Gemeinschaftsschule kritisch: An der neuen Schulart gibt es in der Regel keine klassischen Zeugnisse, sondern sogenannte Lernentwicklungsberichte.

Verbindliche Förderung

Reinhart forderte zudem, dass Kinder mit sprachlichem Förderbedarf vor der Einschulung fundiert untersucht und „verbindlich“ gefördert werden. „Sprache und die damit verbundene Fähigkeit zum Lesen sind das Fundament für eine erfolgreichen Bildungsweg“, erklärte er.