Hennen und Hähne aller Art gibt es in der Schau „Hahn im Korb“ zu sehen. Joachim Tautenhahn rückt sie ins rechte Licht. Foto: Natalie Kanter

Mehr als 1000 Hennen und Hähne gibt es vom 2. März an im Leinfelder Haus zu bestaunen. Der Kultur-Förderkreis stellt zu Ostern das Federvieh in den Mittelpunkt einer Ausstellung. Sie trägt den Titel „Hahn im Korb. Ein Hühnerhof der besonderen Art“.

Leinfelden - Sie sind aus grünschimmernder Jade geschnitzt, auf verwittertes Holz gemalt oder auf buntes Papier gedruckt. Man kann Kaffee aus ihnen trinken oder mit ihnen Ostersträuße schmücken. Ihre Köpfe zieren Weinflaschen. Sie sind der Hingucker auf einer Fahrradklingel. Und auch als Türglocke oder Wasserhahn macht das Federvieh eine gute Figur. In Sachen Hahn und Henne gibt es nichts, was es nicht gibt. Diesen Eindruck kann gewinnen, wer derzeit durch die Räume des historischen Leinfelder Hauses läuft.

Die Vögel sind dort in jeder erdenklichen Art zu bestaunen – mit einer Ausnahme: Lebende Tiere gibt es nicht zu sehen. Mehr als 1000 Exemplare haben Ausstellungsleiterin Ingrid Knupfer sowie Ina und Joachim Tautenhahn zusammengetragen. Anlass ist die Osterausstellung des Kultur-Förderkreises Leinfelden (KFK) mit dem Titel: „Hahn im Korb. Ein Hühnerhof der besonderen Art“. Der Besucher muss in jedem Fall viel Zeit mitbringen, um den ganzen Glanz der Schau in Augenschein nehmen zu können.

Allein 50 unterschiedliche Kuschelhühner mit Knopf im Ohr – also der Marke Steiff – füllen eine der zahlreichen Vitrinen. Dazu gesellen sich jede Menge anderer „genähter Kameraden“, wie Ingrid Knupfer sagt. Auch die Herkunftsländer der Ausstellungsstücke können sich sehen lassen. Eine Henne kommt aus Paris, eine andere aus Mexiko, die dritte aus Poltawa, der ukrainischen Partnerstadt von Leinfelden-Echterdingen. Ein Gockel aus Jade wurde einst in China geschnitzt. Seine Hühnerkollegen aus Blech – eine Vitrine weiter – stammen aus Oberbayern. „Sie sind ein Mitbringsel vom Skiurlaub“, sagt Ina Tautenhahn.

Exponate aus China oder auch Oberbayern

Ihr Mann Joachim hat einen Blumenkasten gebastelt, damit die vielen Blumenstecker mit Hennen- oder Hahnmotiv ebenfalls ein Plätzchen in der Ausstellung finden. Er hat auch eine Kinderschaukel in Hühnerform gebaut.

Eine Hühnertasse Foto: Natalie Kanter

Das bunte Sammelsurium mit allerlei Kuriositäten stammt aus dem Haushalt von 42 Bürgern, die in Leinfelden-Echterdingen und der näheren Umgebung wohnen. Ingrid Knupfer hatte einen Aufruf in der Presse gestartet. „Die Resonanz war gigantisch“, sagt sie. „Die Leute haben sich so gefreut, uns etwas geben zu können.“ Und: „Da sind auch viele Erinnerungsstücke mit ideellen Wert darunter“, sagt Knupfer.

Wie bereits für andere Schauen im Leinfelder Haus hat die umtriebige Frau gemeinsam mit den Tautenhahns alle Stücke persönlich bei den Leihgebern abgeholt und damit den Kilometerstand auf dem Tacho ihres Autos nach oben getrieben.

Hitze gegen den Holzwurm

Imposant sind auch die Werke von Nelli Nieding – einer Künstlerin aus Burladingen. Die Frau hat extra für diese Osterausstellung im Leinfelder Haus ganze Hühnerfamilien mit Acrylfarben auf verwitterte Holzlatten und Bretter mit Macken gemalt. Weil in manchem alten Holz der Wurm steckt, erhitzt Nelli Nieding jedes Brett vorab im Holzofen.

Kommen, Sehen, Staunen: Das funktioniert im Leinfelder Haus erneut gut. Die Schau ist bis Ostermontag an insgesamt sieben Tagen geöffnet. Genau betrachtet hat der KFK die Redewendung „Hahn im Korb“ freilich nicht ganz wörtlich genommen. Denn die Hähne der Schau sind zwar umgeben von jeder Menge Hennen. Es gibt aber auch jede Menge anderer männlicher Artgenossen, die mit geschwollenem Kamm um die Aufmerksamkeit der Ausstellungsbesucher buhlen.

Zur Ausstellung passt auch ein Zitat von Abraham Lincoln, dem 16. Präsidenten der USA, der einst sagte: „Die Henne ist das klügste Geschöpf im Tierreich. Sie gackert erst, wenn das Ei gelegt ist.“

Öffnungszeiten der Ausstellung

Die Ausstellung „Hahn im Korb“ wird am Freitag, 2. März, 19 Uhr, im Leinfelder Haus, Lengenfeldstraße 24, eröffnet. Zur Vernissage werden alle Leihgeber erwartet. Ansprachen von Mitgliedern des Kultur-Förderkreises und der Stadt stehen auf dem Programm. Gebackene Hühner und Hennen werden gereicht. Die Schau ist zudem am Samstag, 3. März, von 14 bis 21 Uhr sowie am Sonntag, 4. März, am Sonntag, 11. März, am Sonntag, 18. März; am Sonntag, 25. März, am Ostersonntag, 1. April und am Ostermontag, 2. April, jeweils zwischen 14 und 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen