Die Feuerwehr hatte bei dem Brand nicht viel zu tun. Foto: z/Feuerwehr L.-E.

Anfang August hat es in Musberg gebrannt. Die Feuerwehr musste gar nicht groß löschen, dennoch könnte dieser Vorfall für den Ortsteil von Leinfelden-Echterdingen von Bedeutung sein.

Leinfelden-Echterdingen - „Für uns war das kein großer Einsatz“, erklärt Pressesprecher Carsten Zander. Die Feuerwehr L.-E. wurde Anfang August zur Mittagszeit nach Musberg an die Filderstraße 42 gerufen. Jemand hatte Rauch und einen typischen Brandgeruch bemerkt. In dem Gebäude, das der Stadt gehört, war einst ein Gasthaus untergebracht, mittlerweile haben dort ein italienischer Verein und ein Uhrenmacher ihre Räume.

Als die freiwilligen Helfer eintrafen, war das Feuer bereits erloschen, dafür lief Wasser aus der Haustüre, berichtet Zander. Dieses sei aus einer undichten Leitung ausgetreten, erklärt Bürgermeisterin Eva Noller den Vorfall. Es habe die Flammen gelöscht. Laut Polizei hatte zuvor ein technischer Defekt zu einem Kurzschluss in einer Spülmaschine und zu einem Brand geführt. Die Feuerwehr verschaffte sich über ein gekipptes Fenster Zugang zum Gebäude. Sie stellte den Strom und das Wasser ab und informierte die Stadt.

Welche Folgen das Ganze für die geplante Sanierung des historischen Zentrums von Musberg hat, wird laut Bürgermeisterin Noller gerade geprüft. Bekanntlich soll das historische Zentrum von Musberg schöner werden. Der dörfliche Charakter und das soziale Miteinander sollen gestärkt werden. Die Ortsmitte soll umgestaltet werden, das neue Rathaus verlagert sowie neuer Wohnraum geschaffen werden. Gebäude wie das Alte Rathaus sowie die alte Ritter-Scheuer sollen saniert werden. Das Land hat bereits finanzielle Unterstützung zugesagt. Wenn auch die meisten Maßnahmen aufgrund der Corona-Krise nun erst nach dem Jahr 2024 umgesetzt werden. Allein die Sanierung der bestehenden Turn- und Festhalle soll zeitnah vorangetrieben werden.

Alte Frage wieder im Mittelpunkt

Durch den Brand rückt nun aber eine Frage wieder in den Mittelpunkt, vor der die Stadt schon seit längerer Zeit steht: Wie geht es mit der Ritter-Scheuer weiter? Die Scheune dient ortsansässigen Vereinen als Lager und war – zumindest vor Corona – jedes Jahr aufs Neue am Krautfest Anlaufstelle für ganz Musberg. Sie steht zwar nicht unter Denkmalschutz, gehört aber zu einem Ensemble an historischen Gebäuden, das erhalten werden soll. Das Gebäude klebt just an dem Haus Nummer 42, in dem der Brand ausgebrochen war und in dem nun größere Wasser- und Brandschäden zu beklagen sind.

Bis zum Stadtspaziergang durch den Ort, der am Donnerstag 15. Oktober, von 17 Uhr an, geplant ist, soll es dazu weitere Infos geben. Die Bürgermeisterin führt an diesem Nachmittag gemeinsam mit Mitarbeitern des Planungsamts durch das Quartier und stellt die Ergebnisse des Bürgerworkshops vom Januar vor. Anlass ist die förmliche Festlegung des Musberger Sanierungsgebiets. Die Teilnehmer erhalten Einblick in die geplanten Maßnahmen. Der Spaziergang beginnt im Freien vor dem Foyer des Bürgersaals Musberg. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine Anmeldung unter Telefon 0711/16 00-6 44 oder per E-Mail an g.munk@le-mail.de ist erforderlich.