Die Knochen der Leiche wurden von Jugendlichen in einem Waldstück beim Kraftwerk (Gebäude in der Bildmitte) zwischen Ludwigsburg (links) und Marbach (rechts) gefunden. Foto:  

Die in einem Waldstück zwischen Marbach und Neckarweihingen gefundenen Überreste einer 76-Jährigen geben Rätsel auf. Eigentlich war die Seniorin zwar dement, aber noch körperlich fit.

Marbach - Die 76-jährige Cäcilia P. aus dem Marbacher Stadtteil Hörnle, die am 11. September des vergangenen Jahres als vermisst gemeldet worden war, ist tot. Ihre sterblichen Überreste wurden laut Mitteilung des Polizeipräsidiums Ludwigsburg am Freitag, 5. Januar, von drei Jugendlichen gefunden – an einem bewaldeten Hang zwischen Marbach und Neckarweihingen nahe der Bushaltestelle gegenüber dem Kraftwerk. Eine Auswertung des Gebisses habe am Dienstag ergeben, dass die gefundenen Knochen tatsächlich der vermissten Seniorin zuzuordnen sind, teilte die Behörde mit.

Wie die Frau starb, ist laut der Polizei unklar. Sie vermutet, dass die demente Frau, die als körperlich fit beschrieben wurde, orientierungslos gewesen und so in eine hilflose Situation geraten sei. „Für ein Gewaltverbrechen gibt es jedenfalls keinerlei Anhaltspunkte“, sagt der Polizeisprecher Peter Widenhorn.

Große Suchaktion im September

Cäcilia P. hatte am Nachmittag des 11. Septembers ihre Wohnung im Hörnle verlassen und war dabei von einer Nachbarin gesehen worden. Sie kehrte aber nicht mehr zurück, vielmehr fehlte von ihr seither jede Spur. Nachdem sie vermisst gemeldet worden war, startete die Polizei umfangreiche Suchmaßnahmen. Noch in der folgenden Nacht sowie an den Folgetagen kamen etwa Personensuchhunde zum Einsatz, auch ein Hubschrauber startete mehrmals und suchte aus der Luft. Dies führte jedoch nicht zum Erfolg.

„Mit involviert bei der Suche war damals auch der gesamte Bereich zwischen dem Hörnle und Neckarweihingen“, versichert Polizeisprecher Peter Widenhorn. Ob sich die Seniorin zu diesem Zeitpunkt aber schon in dem bewaldeten Bereich oberhalb der Ludwigsburger Straße befunden habe, sei unklar. „Wir können nicht sagen, zu welchem Zeitpunkt die Frau dort zum Liegen gekommen ist“, sagt Widenhorn.

Die alte Dame war im Ort beliebt

Die 76-jährige Frau war im Hörnle wohlbekannt. Viele Bewohner des Stadtteils hatten die Vermisstenmeldung der Polizei weiter verbreitet, auch in den sozialen Medien. Wenige Tage nach ihrem Verschwinden gingen zwar auch Hinweise zum möglichen Verbleib der Frau ein, diese bewahrheiteten sich jedoch nicht. Erst seit diesem Dienstag gibt es nun die Gewissheit, dass die Seniorin nicht mehr lebt.