Zum Test auf das Coronavirus wird ein Rachenabstrich genommen. Gezieltes Testen sei wichtig, sagt der Corona-Experte. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Das Risiko, in Deutschland an einer Corona-Infektion zu sterben, ist derzeit deutlich geringer als in anderen Ländern. Warum lief die Pandemie-Bekämpfung hierzulande bisher so gut? Stefan Brockmann, Corona-Experte des Landesgesundheitsamts, spricht über die Lehren aus der Corona-Krise.

Stuttgart - Deutschland ist bisher vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen – was in anderen Ländern durchaus Neid erregt. So berichtete die britische Tageszeitung „Guardian“, dass das Risiko, an einer Corona-Infektion zu sterben, in Deutschland zehnmal geringer sei als in Großbritannien. Doch was sind die Gründe dafür? Stefan Brockmann, 57, ist Leiter des Referats Gesundheitsschutz und Epidemiologie des Landesgesundheitsamts in Stuttgart. Er dirigiert in dieser Funktion die Antwort des öffentlichen Gesundheitsdienstes im Südwesten auf das Coronavirus. Sein Spezialgebiet ist die Epidemiologie – und damit die Ausbreitung und Bekämpfung von Infektionen. Im Interview spricht er darüber, wie die hiesigen Gesundheitsämter in der Corona-Krise aufgestellt waren – und wie sich Großinfektionen wie bei Tönnies künftig eindämmen lassen.