In einer ehemaligen Industriehalle in Kornwestheim gibt es eine Lasertag-Arena. Auf 1600 Quadratmetern gilt es, die Gegner mit Lasern zu treffen und Punkte zu sammeln. Eine Art modernes Räuber und Gendarm – wir waren mit der Kamera vor Ort.

Kornwestheim - Zügig läuft Pascal Nowotny durch die Dunkelheit. Durch einen Irrgarten aus schwarzen Wänden. Mit beiden Händen hält der Ludwigsburger eine Art Lasergewehr fest, einen sogenannten Phaser. Immer wieder blitzen in der riesigen ehemaligen Industriehalle in der Ferne Lichter auf. Dann feuert Nowotny Laserstrahlen in deren Richtung und sucht rasch Deckung. Sofort wird sein Feuer erwidert.

Gemeinsam mit Kollegen ist Nowotny in der Lasertag-Arena Kornwestheim. Der Phaser ist das Spielgerät, er schießt harmlose Infrarotstrahlen. Die Spieler in der Halle haben blinkende Westen an. Sie sind das Ziel der Laserstrahlen. Für jeden Treffer bekommt das Team Punkte. Getroffen werden können Gegner überall, wo es leuchtet: an Brust, Rücken, Schultern.

Eine Runde dauert 15 Minuten

„Das war ganz schön viel Adrenalin“, sagt Pascal Nowotny und wischt sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn. Er sitzt mit seinen Kollegen in den Liegestühlen vor der Arena. Es ist ein heißer Tag, trotzdem ist die 1600 Quadratmeter große Halle voller Spieler. „Man steht nur im Kreuzfeuer“, sagt Nowotny und lacht. Laufen, ducken, laufen, ducken – das zehrt an den Kräften. 15 Minuten dauert eine Runde.

Lesen Sie hier einen Überblick über alle bisher erschienenen Serienteile „Aktiv im Sommer.“

Lasertag sei ein wenig wie modernes Räuber und Gendarm. Sagt jedenfalls Michael Blaise Strauch, der Betriebsleiter der Lasertag-Arena. Denn als Kriegsspiel soll man es nicht sehen. Deshalb heißt der Phaser nicht Lasergewehr. Und wer getroffen ist, „stirbt“ auch nicht. Die Weste sagt nur: „Deaktiviert!“ Und wer „deaktiviert“ ist, der kann nicht mehr mitspielen. Nach sechs Sekunden Zwangspause geht es aber weiter.

Lasertag ist ein Teamsport

Pascal Nowotny und seine Kollegen haben sich erholt und ziehen wieder ihre Westen über. Nowotny hat im ersten Durchlauf die meisten Punkte im Team geholt – also die meisten Gegner getroffen. Nun will er seine Punktzahl überbieten. „Eine Strategie habe ich nicht“, sagt er. „Ich gehe rein und feuere los.“

Braucht man beim Lasertag überhaupt eine Strategie? Lasertag ist im Grunde ein Teamsport. In Kornwestheim etwa trainiert eine Mannschaft, die regelmäßig Turniere spielt. Doch in der Dunkelheit zusammen zu bleiben und zu spielen, erfordert Übung. „Außerdem können so alle aus dem Team gleichzeitig aus dem Spiel fliegen“, sagt Nowotnys Kollege Dario Schober. Seine Vorgehensweise: „Dahin laufen, wo wenig Gegner sind – und dann von dort aus phasern.“

Zusätzlich gibt es für kurze Zeit Unverwundbarkeit

Lasertag kennt viele Spielmodi. Im Normalfall können die Lasertagger unendlich oft deaktiviert werden und haben unbegrenzt virtuelle Munition. In der Halle hängen zudem Tabletcomputer, an denen man sich für kurze Zeit zusätzliche Fähigkeiten abholen kann, Unverwundbarkeit etwa oder Dauerfeuer für den Phaser.

„Gefahr“, ruft eine Männerstimme in der Halle, „bitte in Deckung gehen.“ Pascal Nowotny und Kollege Dario Schober laufen hinter eine Wand. In der Mitte der Halle leuchtet plötzlich eine Säule. Sie soll ein Reaktor sein, der während des Spiels explodiert und alle in der Nähe deaktiviert. Die beiden schaffen es rechtzeitig in Deckung.

Weniger schmerzhaft als Paintball

Dann ist die Runde zu Ende. Beide ziehen mit roten Köpfen ihre Westen aus. „Immerhin haben wir keine Blessuren wie beim Paintball“, sagt Schober. Da wird man von schmerzhaften Farbkugeln getroffen statt von harmlosen Laserstrahlen.