In Fellbach gibt es quasi alle Sorten an den „Ständle“ im Oberdorf, und in den Hofläden wird die ganze Palette tagesfrisch angeboten. Foto: Patricia Sigerist

Die Erdbeersaison hat ihren Höhepunkt überschritten, dafür gibt es jetzt Strauch- und Heckenbeeren in Hülle und Fülle. Auch die Aprikosen-Ernte hat gerade begonnen. Die Landwirte profitieren von dem guten Wetter.

Fellbach - Beeren schmecken nicht nur gut, sie sind auch ausgesprochen gesund. In Fellbach gibt es quasi alle Sorten an den „Ständle“ im Oberdorf, und in den Hofläden wird die ganze Palette tagesfrisch angeboten. Beeren haben jetzt Hochsaison. Die Früchte sind bisher gesund, das Aroma süß und die Menge passt, freuen sich die Erzeuger.

Die letzten Erdbeeren der Haupternte werden in diesen Tagen gepflückt

Rote Beeren stärken das Immunsystem, gelten als Fitmacher fürs Gehirn und beugen durch ihre antioxidative Wirkung unter anderem Entzündungen vor. Im Moment haben Beeren Hochsaison. In Fellbach gibt es mehr oder weniger alle Sorten – angefangen bei den Himbeeren über Brombeeren, roten, schwarzen und auch weißen Johannisbeeren sowie Stachelbeeren, die in letzter Zeit eine Renaissance erleben.

Die letzten Erdbeeren der Haupternte werden in diesen Tagen gepflückt, bevor dann in ein paar Wochen nochmal späte Sorten kommen. „Die Qualität der Beerenfrüchte ist gut“, freut sich Jochen Heß vom Sonnenbühlhof, „aber wir müssen bewässern.“ Er und sein Vater Manfred sind morgens auf dem Großmarkt in Stuttgart, um die Früchte sozusagen taufrisch anzuliefern. Auch Klaus Bauerle und sein Sohn Philipp stehen jeden Morgen vor 4 Uhr auf, um die „Früchtle vom Schmidener Feld“ auf den Großmarkt zu bringen. Heß und Bauerle bauen viele Beerensorten an, die Vielfalt in Fellbach wird aber auch durch kleinere und private Erzeuger gewährleistet. Neben dem Wengert betreiben viele Landwirte noch Obstanbau.

Die kühlen Temperaturen bei Nacht und die kräftige, nicht zu heiße Sonne am Tag tut den Früchten gut

Wer Beerenobst anbaut und Weinberge hat, hat derzeit alle Hände voll zu tun. Im Weinberg ist die Blüte durch und es muss an- und hochgebunden werden. Bei den Beeren lässt die Sonne die Früchte schnell reifen. Von einem Tag auf den anderen hätten die Aprikosen „rote Bäckle“ bekommen, sagt Jochen Heß. Jetzt ist die Aprikosenernte in vollem Gang, wie auch die Ernte der Himbeeren. Die kühlen Temperaturen bei Nacht und die kräftige, nicht zu heiße Sonne am Tag tut den Früchten gut. Das beobachtet auch Helga Hummel aus der Waiblinger Straße, sie hat selbst alle Beerensorten, auch Jostabeeren. Bis vor ein paar Tagen bot sie zusätzlich noch Erdbeeren von Harald Kauffmann in Schmiden an ihrem Stand vor dem Haus an. Sie freut sich über „sehr aromatische Beeren“, die Süße komme zustande, weil es wenig geregnet habe. „Die Früchte sind nicht verwässert, das ganze Aroma geht in die Frucht“, vergleicht sie mit anderen Jahren. Auch Klaus Bauerle ist zufrieden mit der Qualität – er erntet sogar vereinzelt Kirschen mit einem Durchmesser von 36 Millimeter. „Das ist Premium-Ware.“

Auch Stachelbeeren gehören zum Sortiment

Dieses Jahr hatten die Landwirte in Fellbach und Schmiden bisher Glück, weder Frost noch Hagel oder starker Regen haben ihnen die Früchte oder die Ernte „versaut“. In einem Teilort von Affalterbach hat es dagegen vor zwei Wochen die komplette Ernte und auch die Reben verhagelt. In Fellbach trüben lediglich die ersten Kirschessigfliegen das Bild. Erika Beurer hat sie bei ihren Süßkirschen entdeckt. „Aber der Baum war schon nahezu abgeerntet“, erzählt sie, dass nur noch ein paar Früchte hingen, die sowohl von der Fliege als auch von Würmern befallen waren. „Wir hatten dieses Jahr bis jetzt ein gutes Kirschenwetter“, sagt Erika Beurer.

Auch den Johannisbeeren scheint das Wetter zu gefallen. Bei Jochen Heß hängen die Sträucher so voll, dass sie unter der Last tief nach unten hängen. Die schwarzen Johannisbeeren haben auf der Sonnenseite unter der Hitze etwas gelitten, sie sind an manchen Stellen fast verbrannt. Die „roten Träuble“ hängen prall am Strauch. „Wunderschön“, freut sich der Junior vom Sonnenbühlhof und zeigt hinüber aufs andere Feld zu den Aprikosenbäumen. Die Früchte sind „knackig, aber dennoch aromatisch“.

Bei Klaus Bauerle ist wie bei der Famlie Heß die Himbeerernte in vollem Gang. Bauerle kann zusätzlich Heidelbeeren aus Eigenanbau anbieten, sie wachsen auf dem Schönbühl, wo der Landwirt seit ein paar Jahren Flächen hat und neben Erdbeeren auch Heidelbeeren anbaut. Auch Stachelbeeren gehören zum Sortiment, wie beim Sonnenbühlhof. „Die Beeren sind groß“, freut sich Jochen Heß. Zeitlich sei man vielleicht „ein bissle früher dran“, aber absolut im Rahmen. Helga Hummel und Erika Beurer sehen das auch so. Jetzt geht es ununterbrochen weiter, wissen Klaus Bauerle und Jochen Heß. Kirschen, Nektarinen, Pfirsiche, Tafeltrauben, Zwetschgen, Äpfel und Birnen wachsen vor der Haustüre. An „regionalen“ Vitaminen ist also kein Mangel.