Schwerer Job, gute Pension: Englischlehrerin Foto: dpa

Wenn an diesem Dienstag die Renten und Pensionen erhöht werden, wächst nach Ansicht des Bundes der Steuerzahler auch die Ungerechtigkeit: Die Beamten stünden besser da.

Wenn an diesem Dienstag die Renten und Pensionen erhöht werden, wächst nach Ansicht des Bundes der Steuerzahler auch die Ungerechtigkeit: Die Beamten stünden besser da.

Stuttgart - Der Bund der Steuerzahler beklagt ein wachsendes Gefälle zwischen Pensionären und Rentnern: Während die Renten zum 1. Juli um 1,67 Prozent ansteigen, würden die Pensionen für ehemalige Landesbeamte um 2,75 Prozent angehoben, wenn auch für einen Teil der Beamten mit zeitlicher Verzögerung. Die Schere gehe immer weiter auseinander, heißt es in einer Mitteilung des Landesverbands in Stuttgart vom Montag. Dies zeige auch die Einkommensentwicklung der Jahre 2005 bis 2012: Währen die Renten in diesem Zeitraum nur um ein bis zwei Prozent angestiegen seien, habe es bei den Pensionen Zuwächse zwischen 12 und 16 Prozent gegeben.

Laut einer Studie des Sozialministeriums verfügten Pensionäre im Schnitt über ein monatliches Haushaltseinkommen von 2200 Euro, Rentner hätten hingegen nur 1300 Euro zur Verfügung, so der Bund der Steuerzahler. Die Durchschnittspension im Südwesten liege bei 3142 Euro, die Durchschnittsrente bei 1287 Euro. „Diese Zahlen belegen, dass Änderungen bei den Pensionen aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit zwingend geboten sind.“

Konkret forderte der Verband, auch das Pensionsniveau an die demografische Entwicklung zu koppeln – und nicht nur die Renten. Das Finanzministerium in Stuttgart lehnt die Einführung eines solchen Nachhaltigkeitsfaktors ebenso ab wie der Beamtenbund. Renten- und Pensionssystem seien nicht vergleichbar, so der Landesgeschäftsführer des Beamtenbundes, Peter Ludwig. „Man kann aus dem Rentensystem nicht nur die negativen Teile herauspicken und auf die Pensionäre übertragen wollen – und die positiven nicht.“

Das Finanzministerium verwies darauf, dass es für die steigenden Pensionslasten stärker vorsorge als andere Bundesländer.