Im ZKM wird die Kunsthalle Karlsruhe Highlights aus der Sammlung zeigen. Foto: ZKM/Visualisierung Merz+Merz

Die Kunsthalle Karlsruhe sucht derzeit nach einer neuen Direktion. Die wird allerdings lange Zeit ein Museum ohne Räume leiten müssen.

Es wird noch Jahre dauern, bis die Kunsthalle Karlsruhe wieder Publikum empfangen kann. Das Museumsgebäude aus dem 19. Jahrhundert muss saniert werden, um Klima, Brandschutz, Barrierefreiheit zu optimieren. Seit mehr als einem Jahr ist die Kunsthalle deshalb geschlossen, gebaut wird allerdings noch nicht. Nachdem im vergangenen Jahr die Bibliothek und die Büros ausgezogen und in einem Interimsgebäude einquartiert wurden, zieht in diesem Jahr nach mehrjährigen Vorarbeiten die Sammlung um – also sämtliche Gemälde, das Kupferstichkabinett und Skulpturen. Baubeginn soll in einem Jahr sein.

Stuttgarter Büro hat Wettbewerb gewonnen

Vom 29. April an werden aber zumindest einige Werke aus der Kunsthalle, einem der größten und bedeutendsten Museen des Landes, wieder öffentlich zu sehen sein. Im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe werden die Lichthöfe 1 und 2 umgestaltet nach Plänen des Stuttgarter Büros Merz + Merz, um dann auf 2000 Quadratmetern Bilder und Plastiken vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart zeigen zu können. Die Ausstellung wird einen Querschnitt durch die Sammlung präsentieren und auch die Hauptwerke zeigen etwa von Matthias Grünewald, Hans Baldung Grien, Rembrandt und Rubens.

Die Direktorin geht in den Ruhestand

Die Eröffnung der Ausstellung im ZKM wird der letzte Arbeitstag der Direktorin Pia Müller-Tamm sein, die dann in den Ruhestand geht. Die Ausschreibung für ihre Nachfolge ist bereits erfolgt, bereits in wenigen Wochen könnte die neue Direktion feststehen. Der oder die Neue wird allerdings noch mehrere Jahre ein Museum ohne eigenes Haus leiten. Immerhin soll die Orangerie, die derzeit ebenfalls saniert wird, im Lauf des Jahres fertig werden. Von 2024 an können dann zumindest dort Ausstellungen stattfinden.