Die Dixi-Toiletten neben dem Ungerer-Klo sind nicht ansatzweise so kunstvoll gestaltet. Foto: Ines Rudel/Ines Rudel

Das einst von Tomi Ungerer gestaltete Toilettenhäuschen in Plochingen ist für vier Wochen geschlossen. Die Eingangstüren müssen repariert werden. Touristen wie Einheimische werden auf zwei Dixie-Klos verwiesen.

Plochingen - Eigentlich ziert eine zartrosa Klobrille auf grüner Säule die Eingangstüren. Doch derzeit sichern rechteckige Pressspan-Platten die gerundeten Öffnungen des Toilettenhäuschens, das der elsässische Grafiker, Illustrator, Autor und Satiriker Tomi Ungerer den Plochingern 2007 vor ihre Ottilienkapelle gesetzt hat. Und es wird noch profaner: Nur einen Steinwurf neben „Les Toilettes“ hat die Plochinger Verwaltung zwei Dixi-Klos aufgestellt.

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Das Rathaus gibt sich sehr diskret. Aufgrund von Sanierungsarbeiten sei die zweite zeitgenössische Plochinger Sehenswürdigkeit nach dem Hundertwasserhaus für vier Wochen geschlossen. Im Zuge der Arbeiten würden die großen Zugangstüren ausgebaut und repariert. Kein Wort darüber, ob die Technik versagt hat oder Randalierer gewütet haben. Mutmaßlich ersteres. Darauf tippen jedenfalls die Menschen im Rathaus, die nicht wie ihre Kollegen im Bauamt im Urlaub oder krank sind. Die Anlage müsse immer mal wieder überholt werden, schließlich verberge sich auch hinter dieser schönen Fassade nur ein schnöder Edelstahlkörper. Foto: Ines Rudel