Susanne Eisenmann, Hans Jochen Henke (Mitte) und der Dekra-Vorstand Stefan Kölbl. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Schuldbildung und Wirtschaft haben viel miteinander zu tun. Beim Neujahrsempfang nahm die Kultusministerin die Unternehmer in die Pflicht.

Stuttgart - Sie bilden meine Schüler aus“: So fasste die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) zusammen, was ihr Ressort mit den Unternehmern im Saal verbinde. Rund 300 Gäste waren am Dienstag zum Neujahrsempfang des CDU-Wirtschaftsrats Baden-Württemberg in die Vaihinger Dekra-Zentrale gekommen: Selbstständige, Geschäftsführer – einige aus dem Land, viele aus der Region, die meisten aus Stuttgart.

Das Fahrverbot war einmal mehr Gegenstand der Reden: Joachim Rudolf, der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrats, betonte, man dürfe den Diesel nicht verteufeln: „Wir sägen jeden Tag an dem Ast, auf dem wir sitzen“. Stefan Kölbl, der Vorstandsvorsitzende der Dekra, sagte, er sei überzeugt, „dass überzogene Fahrverbote nicht den gewünschten Effekt bringen werden.“ Und Eisenmann bekannte als gebürtige Stuttgarterin, dass Begriffe wie „Staustadt, Baustellenstadt und dreckigste Stadt Deutschlands“ sie persönlich träfen. „Das hat Stuttgart nicht verdient.“

Sie setze alles daran, das Niveau an den Schulen wieder an die Spitze zu bringen. An die Unternehmer appellierte sie, sich in der dualen Ausbildung zu engagieren. Wichtig sei es, junge Menschen zu befähigen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Das beginne damit, eine Summe im Kopf überschlagen zu können. Kürzlich habe die Frau vor ihr an der Supermarktkasse in Sillenbuch einen Joghurt und drei Bananen bezahlen wollen. „56 Euro“, sagte die junge Kassiererin. Auf die Antwort der Kundin, das könne niemals sein, meinte sie nur: „Bananen haben aufgeschlagen.“