Auch die Stuttgarter Staatstheater legen eine Pause ein. Foto: dpa/Marijan Murat

So wie in Bayern und in Berlin werden auch in Baden-Württemberg die Staatstheater in Stuttgart und Karlsruhe ihren Spielbetrieb komplett einstellen, vorerst bis zum 19. April. Das gab die Kunstministerin Theresia Bauer bekannt.

Stuttgart - Nun ist es amtlich: So wie in Bayern und in Berlin werden auch in Baden-Württemberg die Staatstheater in Stuttgart und Karlsruhe ihren Spielbetrieb komplett einstellen, und zwar vorerst bis zum 19. April – nicht nur in den großen Sälen, sondern in allen Spielstätten. Das gab die Kunstministerin Theresia Bauer am Mittwoch in Stuttgart bekannt. Sie setzt damit einen Erlass des Gesundheitsministers Manfred Lucha (beide Grüne) für den Kulturbetrieb um. Bis Redaktionsschluss hatten andere Bühnen des Landes wie beispielsweise in Ulm oder Freiburg oder das Nationaltheater in Mannheim noch keine Beschlüsse dieser Art gemeldet. Das liegt daran, dass diese Häuser formal in kommunaler Trägerschaft sind. Es ist aber damit zu rechnen, dass auch die jeweiligen Rathäuser die Vorgaben des Landes bald umsetzen.

Auch in anderen deutschen Städten legt der Theater- und Konzertbetrieb eine Corona-Zwangspause ein. Nachdem in München seit Dienstag bereits das Bayerische Staatsschauspiel geschlossen ist, stellten am Mittwoch auch die städtischen Kammerspiele ihren Betrieb ein. In der Hauptstadt Berlin sind viele privat geführte Bühnen, zum Beispiel der Friedrichspalast, dem Rat des Kultursenators Klaus Lederer gefolgt und haben ebenfalls die Tore bis zum 19. April geschlossen.

Häuser müssen bezahlte Eintrittskarten erstatten

Inzwischen hat auch Hamburg einen Erlass zum Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern angekündigt. Bei einem Konzert des britischen Popmusikers James Blunt in der Elbphilharmonie am Mittwochabend wurde darum kurzfristig das Publikum ausgesperrt. Blunt sang live im leeren Saal singen; das Konzert war per Livestream zu verfolgen. Schwere wirtschaftliche Folgen wird der Erlass auch für Privatveranstalter wie Stage Entertainment oder Mehr!Theater haben. Stage teilte mit, in seinen Musicaltheatern in Stuttgart und Hamburg nur noch höchstens 999 Zuschauer pro Vorstellung zuzulassen. Mehr!Theater will am Sonntag die Deutschland-Premiere des „Harry Potter“-Theaterstücks feiern – ebenfalls vor stark reduzierter Zuschauerkulisse.

Ob Staatstheater oder Privatbühne: Bei abgesagten Vorstellungen müssen die Häuser bereits gezahlte Eintrittskarten komplett erstatten. Die Berliner Theater haben sich bereits, soweit möglich, per E-Mail an ihre Kunden gewandt und Rückzahlung angekündigt. Sie bitten wegen des großen Aufwands aber um Geduld.

Derweil hat der SWR die Abokonzerte seines Symphonieorchesters im März in Stuttgart und Freiburg abgesagt. Konzerte, für die weniger als 1000 Eintrittskarten verkauft sind, sollen dagegen stattfinden.