Felix Alber tauscht noch ab und an die Kochschürze gegen die Badehose. Foto: C. Holowiecki

Felix Alber ist der Küchenchef im Fildorado. Angefangen hat er dort aber als Bademeister. Ab und an tauscht er noch die Kochschürze gegen die Badehose.

Bonlanden - „Guten Tag. Ich hätte gern ein Schokoeis und einen Eisaufguss.“ Das klingt seltsam, Felix Alber aber kann tatsächlich beide Anfragen bedienen. Im Erlebnisbad Fildorado in Filderstadt-Bonlanden nimmt er eine kuriose Sonderstellung ein. Felix Alber ist badender Küchenchef und kochender Bademeister. Woher das kommt? Koch ist Felix Albers gelernter Beruf, in dem er nach Beendigung seiner dreijährigen Lehre zunächst aber nicht gearbeitet hatte.

Stattdessen hatte er seinerzeit den Aushilfsjob als Rettungsschwimmer im Spaßbad zum Hauptberuf erkoren. Seit seinem sechsten Jahr ist Felix Alber Mitglied in der DLRG Bernhausen gewesen. Zweieinhalb Jahre hatte er mit diesen Voraussetzungen ein wachsames Vollzeit-Auge auf Bade- und Saunagäste, bis der ehemalige Küchenchef der Fildorado-Gastronomie ihn abgeworben hatte – direkt am Beckenrand.

Kochen ist seine Passion

Seit 2012 ist der Mann, der in Plattenhardt aufgewachsen ist und heute in Bernhausen lebt, im Fildorado beschäftigt und jongliert seither mit Badetüchern und Desserttellern. Nur, dass er eben ehemals hauptsächlich dafür verantwortlich war, dass am Beckenrand nichts anbrennt, während heute vor allem in seiner Verantwortung liegt, dass die Würstchen in der Pfanne nicht anbrennen. „Habe ich Sie gestern nicht in der Sauna gesehen?“ Felix Alber kennt die Fragen, aber sie werden weniger, wie er sagt. „Anfangs gab es viele Stammgäste, die verwirrt waren. Heute wissen die meisten Bescheid.“

Kochen bezeichnet der 27-Jährige als seine Passion. „Es zaubert einem ein Lächeln aufs Gesicht, wenn die Leute sagen: Danke, es hat super geschmeckt“, erklärt er. Ganz ablegen kann und will er die Badehose dennoch nicht. Wenn Not am Mann ist und „wenn ich mir die Zeit abzwacken kann“, hilft er nach wie vor noch als Schwimmhallen- und Saunaaufsicht aus. „Dann mache ich zwei Aufgüsse, das hilft auch schon weiter“, erklärt er. Doch die Sondereinsätze werden weniger. Seit April hat Felix Alber die Position des Küchenchefs inne. „Ich bin jetzt wieder in meinem gelernten Traumberuf, hier werde ich wahrscheinlich alt“, sagt er und grinst breit. Und immerhin: Nach Dienstende noch schnell in die Sauna huschen, das könne auch nicht jeder.