Er ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen: Karl Lagerfeld. Foto: dpa

So scharf wie nie hat der Modeschöpfer die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel kritisiert. Er droht damit, die deutsche Staatsbürgerschaft zurückzugeben.

Paris - Modezar Karl Lagerfeld hat im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise Kanzlerin Angela Merkel erneut frontal angegriffen und mit einer Aufgabe seiner deutschen Staatsbürgerschaft gedroht. „Hatte sie (Merkel) es nötig zu sagen, dass man eine Million Migranten aufnehmen muss?“, fragte Lagerfeld in einem Interview des französischen Wochenmagazins „Le Point“. Merkel habe sich ein gutes Image geben wollen, fuhr der Modedesigner fort, der für seine offenen Worte bekannt ist. Als „Pastoren-Tochter“ ertrage sie die Verbrechen der Nazis nicht. Das Paradoxe daran sei, „dass Merkel das Böse an die Macht befördert, während sie es reparieren will“. Denn mit der Entscheidung, viele Zuwanderer in Deutschland aufzunehmen, habe sie der AfD den Weg in die Parlamente geebnet. Nun säßen plötzlich 100 Neonazis im Bundestag.

„Wenn das so weitergeht, gebe ich die deutsche Nationalität auf. Ich will nicht Teil dieses Neonazi-Clubs sein“, sagte der Chefdesigner von Chanel. Franzose wolle er nach mehr als 65 Jahren in Paris aber auch nicht. Er möge Nationen grundsätzlich nicht, er fühle sich stattdessen als Kosmopolit und Hanseate, so der gebürtige Hamburger.