Hagen Dilling war nicht nur einmal in Degerloch und hat erklärt, was die Stadt im Wald tut. Das Bild ist von 2010 und zeigt eine Info-Veranstaltung für Lokalpolitiker unter Wipfeln. Foto: Archiv Sägesser

Alle Jahre wieder fällt die Stadt Stuttgart Bäume, alle Jahre wieder erntet sie dafür Kritik., alle Jahre wieder erklärt das Forstamt, was Sache ist.

Degerloch - Im Winter herrscht im Wald Hochbetrieb. Denn die kalten Monate sind die einzige Zeit im Jahr, in der der Wald aktiv bewirtschaftet werden kann. Momentan liegen an vielen Waldwegen hohe Holzstapel. „Die Stämme werden zur Abfuhr auf einzelnen Stellen konzentriert“, sagt Hagen Dilling, der Leiter des Forstamtes. So auch im Degerlocher Wald auf der Waldau: Entlang des Königsträßles stapeln sich die Stämme. Alle Jahre wieder fällt die Stadt Bäume. Alle Jahre wieder muss sie sich dafür rechtfertigen. Diesmal hat uns ein Leser geschrieben, der sich wegen der Waldarbeiten auf der Waldau Sorgen macht.

Hagen Dilling war während der vergangenen Jahre nicht nur einmal in Degerloch, um zu erklären, dass die Stadt nicht den Kahlschlag im Sinn hat. Der Leiter des Forstamts sagt, es gehe alles mit rechten Dingen zu. Denn es sei üblich, eine Holzmenge von 35 bis 70 Kubikmeter pro Hektar Waldfläche zu schlagen; im Degerlocher Wald seien es in diesem Winter ungefähr 44 Kubikmeter pro Hektar gewesen. „Es handelt sich also um normale Durchforstungsmaßnahmen“, sagt Dilling.

Häufig führt auch die Frage, was mit dem Holz passiert, zu Unmut bei Bürgern. So auch bei dem Leser, der uns geschrieben hat. Für ihn und alle anderen hat Dilling gute Nachrichten: Die Stadt lege Wert darauf, das Holz an regionale Abnehmer zu verkaufen. Zwar würden geringe Mengen an Holz exportiert werden. Doch der Großteil gehe an regionale Sägewerke, die das Stammholz verarbeiten, erklärt Hagen Dilling. Das Industrieholz würde in die Spannplattenproduktion eingespeist werden.