Der Mann hatte mit seinem Dienstfahrzeug auf einem Friedhof geparkt und sich in dem Leichenwagen schlafen gelegt. (Symbolbild) Foto: factum/Simon Granville

Ein skurriler Polizeieinsatz hat sich am Montag vor einer Woche im Kreis Göttingen ereignet. Am frühen Morgen setzte ein 51-Jähriger einen Notruf ab – er sei in einem Leichenwagen eingesperrt.

Lutterberg - Der Hilferuf aus dem Leichenwagen traf die Göttinger Beamten gegen 7 Uhr wie aus dem Nichts. Laut Pressemitteilung der Polizei ereignete sich der skurrile Vorfall am Montagmorgen vor einer Woche. Tatsächlich befreite eine Streife wenig später einen quicklebendigen 51-Jährigen aus dem Laderaum eines Leichenwagens.

Nach Polizeiangaben war der Mitarbeiter eines Beerdigungsinstitutes am Sonntagabend mit einem leeren Leichenwagen auf dem Weg von Hamburg nach Frankfurt, als ihn auf der A7 die Müdigkeit übermannte. Er verließ die Autobahn an der Anschlussstelle Hann und hielt nach einem geeigneten Schlafplatz Ausschau. Die Wahl fiel passenderweise auf einen Friedhof in Münden-Lutterberg (Landkreis Göttingen). Dort legte sich der 51-Jährige zum Schlafen in den leeren Laderaum seines VW Crafter.

Funkstreife eilte zum Friedhof

Als er am Morgen aus dem Auto steigen wollte, war die Tür verschlossen. Auch der vorhandene Schlüssel erfüllte nicht seinen Zweck. Doch das Handy brachte die Rettung. Der abgesetzte Hilferuf des Mannes landete bei der Polizei in Göttingen, die wiederum ihre Kollegen des nahe gelegenen Polizeikommissariats Hann alarmierte. Eine vermutlich ziemlich gespannte Funkstreife eilte zum Friedhof und befreite den zwar ausgeschlafenen, dafür aber kurzzeitig gefangen gewesenen Mann aus seiner misslichen Lage.

Laut Polizei gebe es die unterschiedlichsten Orte, von denen aus Notrufe abgesetzt werden würden – auch ungewöhnliche seien von Zeit zu Zeit dabei. Dass aber jemand aus dem Laderaum eines Leichenwagens anrufe und die „Lebenden“ um Hilfe bitte, sei zumindest in der Polizeiinspektion Göttingen wahrscheinlich noch nie vorgekommen.