Seit etwa einem Jahrzehnt seien Solarien als eindeutig krebserregend eingestuft. Foto: dpa/Felix Kästle

Jährlich verursache der Gebrauch von Solarien europaweit bei etwa 3400 Menschen den gefährlichen schwarzen Hautkrebs: Nun hat die Deutsche Krebshilfe ein Verbot von Solarien gefordert.

Berlin - Die Deutsche Krebshilfe hat ein Verbot von Solarien gefordert. Jährlich verursache der Gebrauch dieser Geräte europaweit bei etwa 3400 Menschen den gefährlichen schwarzen Hautkrebs, erklärte die Krebshilfe gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) am Montag. In etwa 800 Fällen führt dies demnach zum Tod. Seit etwa einem Jahrzehnt seien Solarien als eindeutig krebserregend eingestuft, erklärte Krebshilfe-Vorstandschef Gerd Nettekoven.

„Das Nutzungsverbot für Minderjährige wird jedoch völlig unzureichend eingehalten“, bemängelte Nettekoven. Allein 2018 sei es schätzungsweise 140.000 Minderjährigen gelungen, Zugang zu Solarien zu erhalten. Nettekoven betonte, die Nutzung von Sonnenbänken sei niemals unbedenklich - schließlich gebe es keinen Schwellenwert für ungefährliche künstliche UV-Bestrahlung. 

ADP-Chef Eckhard Breitbart fügte hinzu, der Bräunungsprozess sei „immer ein Hilfeschrei der Haut“. „Welch ein wahnwitziger Trugschluss, dass gebräunte Haut immer noch als gesund und schön gilt“, fügte er hinzu.

Demnach erkranken allein in Deutschland jährlich etwa 37.000 Menschen in Deutschland an gefährlichem schwarzen Hautkrebs. Den Angaben zufolge verursacht UV-Strahlung neben der Bräunung binnen Sekunden Schäden im Erbgut der Hautzelle - daraus kann sich noch Jahrzehnte später Hautkrebs entwickeln, wie die Deutsche Krebshilfe warnte. Besonders empfindlich sei die Haut von Kindern und Jugendlichen.