Bei der Barmer GEK stehen große Umstrukturierungen an. Foto: dpa

Die Barmer GEK wird künftig mehr in Telefon- und Onlineservices investieren und dafür mittelfristig 3500 der rund 15.000 Stellen streichen. Zudem schließt die zweitgrößte deutsche Krankenkasse 400 ihrer 800 Filialen.

Die Barmer GEK wird künftig mehr in Telefon- und Onlineservices investieren und dafür mittelfristig 3500 der rund 15.000 Stellen streichen. Zudem schließt die zweitgrößte deutsche Krankenkasse 400 ihrer 800 Filialen.

Berlin - Die zweitgrößte deutsche Krankenkasse, Barmer GEK, will umfassend umstrukturieren. Mittelfristig würden 3500 Stellen abgebaut, teilte der Vorstandsvorsitzende Christoph Straub am Montag in einer Erklärung mit. Bislang hat die Kasse etwa 15.000 Beschäftigte. Die Zahl der Geschäftsstellen soll von rund 800 auf etwa 400 reduziert werden.

Die Kasse werde stattdessen in Telefon- und Onlineservices investieren, kündigte Straub in seiner Presseerklärung an. Die Umstrukturierung erfolgt vor dem Hintergrund von Kostensteigerungen im Gesundheitswesen, die für die kommenden Jahre erwartet werden.

Der Stellenabbau soll „in enger Abstimmung mit der Personalvertretung sozialverträglich umgesetzt“ werden. Im ARD-„Morgenmagazin“ vermied er aber die Antwort auf die Frage nach betriebsbedingten Kündigungen. „Es ist kein Sparprogramm“, sagte der Chef der Krankenkasse dort. Es gehe darum, das Unternehmen im Interesse der Kunden zu verändern.

„Unsere Analysen zeigen, dass immer mehr Versicherte ihre Anliegen am Telefon oder im Web erledigen und weniger in die Geschäftsstellen kommen“, erläuterte Straub in seiner Erklärung. Die Erreichbarkeit vor Ort bleibe mit der neuen Geschäftsstellenstruktur erhalten. „Wir erhöhen die Servicekompetenz, indem mehr Mitarbeiter in Geschäftsstellen arbeiten, um einen Rund-um-Service zu garantieren. Auch werden die Öffnungszeiten bundesweit vereinheitlicht und verlängert.“ Zudem seien mobile Geschäftsstellen geplant.