Annegret Kramp-Karrenbauer sucht den richtigen Weg. Foto: AFP/Axel Schmidt

Seit fast 100 Tagen ist CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer auch als Verteidigungsministerin im Amt. Der erhoffte Befreiungsschlag wurde der Griff nach dem schweren Posten für sie nicht. Die eigene Partei beurteilt die Vorsitzende zurückhaltend und zählt ihre Fehler.

Berlin - Zumindest eine Sorge ist Annegret Kramp-Karrenbauer nach diesem Abend los. Die CSU-Landesgruppe feiert, dass sie seit 70 Jahren Politik für Bayern im Bundestag macht, und hat ins hippe Berliner HO geladen, der frühere DDR-Supermarkt ist jetzt ein „Eventspace“. Die Vorsitzende der Schwesterpartei CDU sitzt in der ersten Reihe, einträchtig neben Kanzlerin Angela Merkel, und lauscht der Laudatio von CSU-Chef Markus Söder. Es geht um die glorreiche Geschichte, aber auch um die nicht immer einfache Geschwisterbeziehung mit der CDU. „Zweimal wollten wir Kanzler werden“, erzählt der Münchner Ministerpräsident in Erinnerung an die Unionskandidaten Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber – um sich sogleich an die „liebe Annegret“ zu wenden: „Keine Sorge, es bleibt bei zweimal.“