Bremens Innensenator Ulrich Mäurer fordert für Polizeieinsätze bei Risikospielen der Bundesliga eine Beteiligung der Profi-Vereine an den Kosten. Foto: dpa

In Bremen ist das Gerichtsverfahren im Streit um die Beteiligung von Profi-Vereinen an den Kosten für Polzeieinsätze eröffnet worden. Das Land Bremen hatte 2015 nach einer Partie zwischen Werder und dem HSV eine Rechnung an die DFL geschickt.

Bremen - Begleitet von hohem Medieninteresse hat vor dem Verwaltungsgericht Bremen am Mittwoch die Verhandlung über eine Beteiligung des Profi-Fußballs an Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen begonnen. Es geht um eine Klage der Deutschen Fußball Liga (DFL) gegen das Bundesland Bremen. Das Gericht muss über die Rechtmäßigkeit eines Gebührenbescheides entscheiden, mit dem der Stadtstaat die DFL an den polizeilichen Mehrkosten für Spiele der Risikostufe Rot beteiligen will.

Der Präsident und Aufsichtsratschef der DFL, Reinhard Rauball, bekräftigte vor Beginn der Verhandlung seine Position, dass die Aufrechterhaltung und Gewährleistung der öffentlichen Ordnung ausschließlich Sache des Staates sei und dieser auch die Kosten tragen müsse. Das sei für ihn eindeutig. „Die Liga und die DFL sind keine Störer im Sinne des Ordnungs- und Polizeigesetzes und auch keine Veranlasser in diesem Sinne“, sagte Rauball. Auch Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) war bei der Verhandlung anwesend.

Mehr als 400.000 Euro pro Risikospiel

Bremen hatte der DFL nach dem Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen am 19. April 2015 erstmals eine Rechnung über 425 718,11 Euro geschickt. Die DFL klagt auf Rücknahme des Bescheids. Möglicherweise wird am Mittwoch ein Urteil gesprochen. Allerdings signalisierten beide Seiten, dass sie im Falle einer Niederlage in die nächste Instanz gehen wollen.