Die Kosmologin Anna Ijjas stellt die Theorie des Urknalls infrage – und hat das Urprallmodell entwickelt. Foto: The Trustees of Princeton University//Richard W. Soden

Die Geschichte des Universums muss umgeschrieben werden, meint die Kosmologin Anna Ijjas. Sie zweifelt an der Theorie des Urknalls – und glaubt stattdessen an einen Urprall. Was meint sie damit – und hat sie recht?

Hannover - Es klingt verwegen: Unser Universum begann nicht mit dem Urknall, sondern ist nur ein zweiter Aufguss eines älteren Kosmos – oder der dritte oder der vierte oder der x-te. So genau kann sie es auch nicht sagen, aber sie ist sich ziemlich sicher, dass die Geschichte nicht erst vor 13,8 Milliarden Jahren begann, wie es in Lehrbüchern steht. „Das Modell, nach dem der Urknall der Anfang von allem sei, wirft einige Probleme auf“, sagt Anna Ijjas vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut, AEI) in Hannover. „Ich arbeite deshalb an einer besseren Erklärung.“ Urprall statt Urknall, könnte man sagen. Ein zyklisches Universum, das sich ausdehnt und irgendwann wieder zusammenzieht, dann wieder ausdehnt und so weiter.