Dieter Thomas Kuhn Foto: Lichtgut - Oliver Willikonsky

Sie ist und bleibt offen. Und die Freilichtbühne wird sogar saniert. Das war nicht selbstverständlich, hatte man doch in Amtsstuben den Plan ausgeheckt, die Bühne zu schließen und in eine Wiese zu verwandeln.

Stuttgart - Es ist nicht so, dass man unmusikalisch ist beim Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt Stuttgart. Man kann sich gut vorstellen, wie man mit dem Lied „Der Mörder ist immer der Gärtner“ auf den Lippen ausrückte, um das aus Pflanzen bestehende Kunstwerk „Sanctarium“ von Hermann de Vries auf dem Pragsattel niederzumähen. Und vielleicht trällerte man es auch, als man im Vorjahr fein säuberlich aufschrieb, warum man die Freilichtbühne schließen und wieder zu einem Park verwandeln müsse. Des Lärmes wegen, der Anfahrten von Lastern zum Aufbau und Abbau – und der Kosten der Sanierung wegen.

Gemeinderat und OB Fritz Kuhn antworteten mit Wolfgang Petry: „Wahnsinn“! Die Freilichtbühne bleibt erhalten. Und die Stadträte und die Stadtspitze schoben gleich Queen nach: „Another one bites the dust“! Das Gartenamt biss ins Gras. Zuständig von diesem Jahr an ist die Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart. Sie betreuen nun nicht mehr nur die Konzerte, sondern auch die Bühne und sollen die Mittel für die Sanierung erwirtschaften.

Die Bänke werden erneuert

Die erste Marge floss in diesem Frühjahr. ASP Architekten aus Stuttgart haben das Amphitheater im Killesberg begutachtet. In einem ersten Schritt hat man nun für 100 000 Euro das Holz der Sitzbänke sowie das Dach des Kiosks erneuert. Die Betonfundamente der Bänke wurden von Moos gereinigt. Einige mussten wieder ausgerichtet werden, Wurzeln hatten sie verschoben.

Vieles ist also neu. Eines aber nicht. Natürlich kommt wieder Dieter Thomas Kuhn. Aller guten Dinge sind drei, hieß es in den vergangenen Jahren, nun hält es der Troubadour aus Tübingen mit einem anderen Motto: Vier gewinnt. Er tritt in diesem Jahr sogar viermal auf. Die Konzerte am Samstag, 30. Juni, Freitag, 6. Juli, Samstag, 1. September, sind schon ausverkauft. Für das Konzert am Freitag, 31. August, gibt es noch einige wenige Karten.

Ein Wiedersehen gibt es auch mit Ina Müller. Sie war schon im Vorjahr auf dem Killesberg und tourt nun unter dem Titel „. . . singt draußen.“ Ihr Auftritt ist am Freitag, 27. Juli. Den Auftakt macht Adel Tawil. Sein Konzert am Samstag, 9. Juni, ist bereits ausverkauft. Das gilt auch für die Vorstellung von Nena am Freitag, 15. Juni. Für ihren Auftritt tags zuvor, am Donnerstag, 14. Juni, gibt es dagegen noch Karten.

Ein Kelly ganz ohne Familie

Man kann sogar einen Kelly ganz allein sehen. Meistens kommen die Mitglieder dieser Familie ja in Massen, doch der 40 Jahre alte Spross der Kelly-Family reist diesen Sommer alleine. Als Paddy Kelly mit Haaren bis zum Hintern war er ein Mädchenschwarm und Starschnitt in der „Bravo“. 2004 hatte er genug von all dem Trubel. Er ging in ein Kloster in Burgund, studierte Philosophie und Theologie. Und nannte sich Bruder John Paul Mary. Nach sechs Jahren kehrte er zurück, nicht mehr als Paddy sondern als Michael Patrick Kelly. Nunmehr macht er alleine Musik.

Von anderem, wesentlich rauherem Kaliber ist Lukas Strobel. Er ist viele. Den Rapper Kaliba69 gibt er, den Produzenten DJ Deagle, oder den Wortkünstler Alligatoah. Vielseitig begabt halt. „Ob ich Empathie habe? Ne, ich bin geimpft!“, solche Sätze sind typisch für ihn. Auf dem Killesberg tritt Alligatoah auf mit Sebel, der ihn auf der Hammond-Orgel begleitet. Sein Auftritt ist am Samstag, 18. August.

Eine Woche vorher steht das Kontrastprogramm an. Aus der Eroberung Jerusalems durch die Babylonier hat Giuseppe Verdi die Oper „Nabucco“ gemacht. Sie wird am Samstag, 11. August, gezeigt. Ein seltener Gast schaut nach Jahren mal wieder vorbei. Die Schau „Pop & Poesie“ des SWR findet am 3. August 2018 statt.