Die KZ-Gedenkstätte im Leonberger Tunnel erinnert an die unmenschliche Behandlung der 5000 Häftlinge, die Düsenjäger bauen mussten. Foto: /factum/Simon Granville

Es sind Bilder, die er nicht mehr los wird und die ihn quälen. Gerhard Röckle aus Stuttgart-Plieningen hat als Kind gesehen, wie mitten in Leonberg KZ-Häftlinge misshandelt worden sind.

Plieningen - Die ältere Generation in Deutschland, welche die Terrorherrschaft der Nazis erlebt hatte, behauptet oft, von Konzentrationslagern nichts gewusst zu haben. Dies mag für viele zutreffen, nicht aber für die Leonberger. Dort wurden die Häftlinge eines Außenlagers des elsässischen KZ Natzweiler-Struthofdurch den Ort getrieben. Vom Frühjahr 1944 an bis April 1945 mussten mehr als 5000 Zwangsarbeiter im von Bomben der Alliierten sicheren Engelbergtunnel Tragflächen für den Düsenjäger ME 262bauen. Als Elfjähriger hat Gerhard Röckle aus Plieningen die Häftlinge in Leonberg, wo er aufwuchs, gesehen. Diese Erinnerungen verfolgen ihn heute noch.