Wie sieht die politische Zukunft von Boris Palmer aus? Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow

Der Tübinger Oberbürgermeister Palmer hat wieder einmal seine eigene Partei gegen sich aufgebracht. Jetzt drohen ihm Konsequenzen.

Stuttgart - Der Grünen-Landesvorstand berät am Freitag (16.30 Uhr) über mögliche Ordnungsmaßnahmen gegen den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer. Jüngster Anlass dafür ist eine Äußerung des Grünen-Politikers zum Umgang mit Corona-Patienten. Er hatte in einem Interview gesagt: „Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären.“

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Grünen-Mitglieder machten sich daraufhin für einen Parteiausschluss stark. Palmer rechtfertigte seine Aussage mit der Sorge um armutsbedrohte Kinder vor allem in Entwicklungsländern, deren Leben durch die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns bedroht sei. Ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn gilt als unwahrscheinlich.

Bereits am vergangenen Montag entzog ihm die Grünen-Parteispitze jegliche Unterstützung. Sollte Palmer im Jahr 2022 in Tübingen zur Wiederwahl antreten, darf er auf keine Hilfe seiner Partei mehr hoffen.