Immer mehr Menschen kaufen statt zu sparen. Ein Grund sind Minizinsen. Foto: mauritius images / dieKleinert / Freimut Wössner

Weil das Geld auf dem Konto kaum noch Zinsen bringt, sparen viele Bürger nicht mehr – sondern finanzieren ihre Anschaffungen über Kredite. Der Trend zum Leben auf Pump kann aber geradewegs in der Schuldenfalle enden, warnen Experten.

Stuttgart - Minizinsen sind für Sparer ärgerlich – und ein Risiko: Wer kein Geld spart, wird bei der nächsten größeren Anschaffung ohne Kredit oft nicht auskommen. Das kann in die Schuldenfalle führen. „Ich sehe das mit Sorge“, sagt Josephine Holzhäuser, Referentin für Finanzdienstleistungen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Viele Leute denken sich: Wenn Sparen nichts mehr bringt, weil es keine Zinsen gibt, warum soll ich dann Geld auf die hohe Kante legen? Dann ist es doch besser, auf Pump zu kaufen, wenn die nächste Anschaffung ansteht“, erklärt die Verbraucherschützerin. Gefördert werde diese Tendenz von der „massiven Werbung“ vieler Kreditgeber, die dem Kunden zum Beispiel „mehr Flexibilität“ oder „mehr Freiheit“ beim Einkauf verspreche. „Das klingt ja erstmal ganz gut, aber gleichzeitig steigt auch das Risiko, aus seinen Schulden irgendwann nicht mehr rauszukommen“, warnt die Expertin.