Stuttgarter Fans zündelten dieses Saison in Hoffenheim. Foto: Pressefoto Baumann

Immer wieder zünden Fans in Stadien Pyrotechnik. Deswegen hat eine Innenministerkonferenz nun beschlossen, dass ein höhres Strafmaß geprüft werden soll. Bis zu einem Jahr Gefängnis steht im Raum.

Magdeburg - Das Abbrennen von Pyrotechnik in deutschen Fußball-Stadien könnte bald härtere Strafen nach sich ziehen. Die Innenministerkonferenz (IMK) beschloss während der bis Freitag andauernden Sitzung in Magdeburg, dass eine Arbeitsgruppe ein höheres Strafmaß auch nach dem Sprengstoffgesetz prüfen solle. Bislang stellt das Zünden von Pyrotechnik lediglich eine Ordnungswidrigkeit dar. „Die Innenminister sind sich einig, dass im schlimmsten Fall Menschenleben auf dem Spiel stehen können“, teilte die IMK mit: „Deshalb sollen geeignete Maßnahmen erarbeitet werden, die sich sowohl im Bereich des Strafrechts als auch im Bereich des Ordnungswidrigkeitenrechts bewegen können.“

Hessischer Innenminister begrüßt Forderung

Ebenso seien der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) zusammen mit den Vereinen „in der Pflicht, alle erforderlichen Maßnahmen für einen sicheren und störungsfreien Verlauf zu verstärken“. Eingebracht hatte die Forderung nach härteren Strafen der hessische Innenminister Peter Beuth, der die Entscheidung begrüßte. „Damit setzen die Innenminister ein wichtiges Zeichen gegen ’Bengalos’ in deutschen Stadien“, sagte er: „Die geplante Strafverschärfung richtet sich nicht gegen friedliche Fans, die ihre Mannschaft anfeuern wollen. Es geht darum, rücksichtslosen Chaoten eine klare Grenze aufzuzeigen.“ Nach der hessischen Initiative soll der Einsatz explosionsgefährlicher Stoffe in oder gegen Menschenmengen mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr geahndet werden.

Änderung des Sprengstoffgesetzes von Nöten

Dafür müsste das Sprengstoffgesetz geändert werden. „Eine klare und unmissverständliche Sanktionierung in Form einer Gefängnisstrafe spricht eine eindeutige Sprache und sollte ein weiteres Instrument sein, um für Sicherheit und Ordnung im Stadion zu sorgen“, sagte Beuth, dem deshalb von mehreren Fangruppen Populismus vorgeworfen wird.